Liebe Listenteilnehmer,
In einer Standesamturkunde kommt die Berufsbezeichnung Böttchermeister und Briefsetzer vor, sowohl beim Sohn, wie beim Vater. Beide lebten so zwischen 1800 - 1894. In den Datenbanken habe ich diesen Beruf bisher noch nicht gefunden.
Meine erste eigene Interpretation war: Das beide lesen und schreiben konnten und Briefe im Auftrag verfasst haben. Mir kommen nur Zweifel, ob das ein Beruf im 19ten Jhd.. gewesen sein konnte.
Vielleicht weiß jemand mehr.
Einen schönen 4. Advent
Ulrich
Ulrich Ilchmann schrieb:
In einer Standesamturkunde kommt die Berufsbezeichnung B�ttchermeister und Briefsetzer vor, sowohl beim Sohn, wie beim Vater. Beide lebten so zwischen 1800 - 1894. In den Datenbanken habe ich diesen Beruf bisher noch nicht gefunden. Meine erste eigene Interpretation war: Das beide lesen und schreiben konnten und Briefe im Auftrag verfasst haben. Mir kommen nur Zweifel, ob das ein Beruf im 19ten Jhd.. gewesen sein konnte.
Hallo Ulrich,
ich vermute, es handelt sich um das Bereifen der F�sser und Bottiche, also "Bereifsetzer". Habe diese Bezeichnung zwar auch nicht gefunden, es muss sich aber um ein getrenntes Gewerbe, �hnlich dem des Schmiedes, gehandelt haben (der B�ttcher, K�fer oder Fasshauer hatte es ja nur mit Holz zu tun). Es gab auch den Beruf des Fassbinders, der dem Genannten vielleicht am ehesten entspricht, obwohl der urspr�nglich auch nur mit Holz zu tun hatte (die Fassreifen f�r geringere Anspr�che wurden aus verdrillten und rundgebundenen jungen Fichtenst�mmen angefertigt). Sp�ter ging die Bezeichnung auch auf den Gebrauch von Eisenreifen �ber.
Ich kopiere aus Stadt Ulm :
"Zum Tanz marschieren die Binder in einer Prozession, gef�hrt vom Fahnentr�ger mit der Zunftstandarte. Ihm folgen drei Binderbuben. Sie tragen die �berdimensional gestalteten Zunftinsignien �Schlegel" und �Driesel" sowie die �B�tsch". Die B�tsch ist eine Kanne, der Driesel wurde auf die einst aus h�lzernen Ruten geflochtenen Fassreifen aufgesetzt und mit dem Schlegel festgeklopft. Heutzutage verwendet man f�r die eisernen Fassreifen die �Setze", die w�hrend des Tanzes noch zum Einsatz kommt."
Die "Setze" deutet auf den erw�hnten Beruf wie auch auf seinen eisernen Werkstoff.
Gr��e aus Hilden,
G�nther B�hm
Ich war einige Zeit in Australien, war bei der Uebersetzung ins Englische
von alten Kirchenbucheintragungen und anderen deutschen Schriften
behilflich.
Ein Weichert Familienmitglied wanderte 1854 von Schlesien nach
Australien aus, in seinem Auswanderer Pass ist er als Oeconom bezeichnet.
Er war Gutsverwalter in oder nahe Poln. Wartenberg. In einem anderen
Zusammenhang las ich, fuer eine andere Person, '[Domain] Vogt'.
Was nun ist der Unterschied zwischen einem Vogt und einem Oeconom? Die
Ausbildung? Die Sprache?
Dieter Weichert