im Ratsbuch 1b der Reichsstadt Nuernberg habe ich im Jahr 1451
folgenden Eintrag gefunden:
"Gruner ist vergundt, den Bognern ir Remwerk zu machen ..."
Bei den Bognern wird es sich um die Bogenmacher (spaeter auch
Armbrustmacher) handeln. Was aber ist ein "Remwerk" und welcher
Handwerker stellte dieses her? Zu was benoetigt man dieses "Remwerk"?
"Rem" ist nach dem Fr�hneuhochdeutschen Glossar von Alfred G�tze, S. 176 ein
"Gestell aus Holzleisten".
Fr�her meist als "Remb" geschrieben, allgemein f�r "Rahmen", z.B.
Bilderrahmen, Rahmen f�r Garn- u. Wirkarbeiten etc. Es handelt sich also um
das "Rahmenwerk", eine Art Einspannvorrichtung im Herstellungsproze� f�r die
Bogen bzw. Armbruste.
Die meisten west-europäischen Bögen wurden aus einem Stück Holz
hergestellt, die nicht allzu viele Hilfsmittel benötigen, im Gegensatz zu
den Kompositbögen der Hunnen, Türken und weiter östlich angesiedelten
Völker.
Hier auf WikiBooks (http://de.wikibooks.org/wiki/Bogenbau/_Zubehör\) sind
ein paar Hilfsmittlel zur Bogenherstellung dargestellt (besonders
Tillerstock). Wie gut zu erkennen ist sind die Hilfsmittel auch heute noch
recht einfach. Zur Herstellung von Bogensehnen (falls OK mit englischem
Text einfach mal nach Endless Loop oder Flemish Splice im Internet suchen)
können die Hilfsmittel etwas komplexer sein, alles jedoch in einem Rahmen,
der sich wohl seit dem Mittelalter nicht oder nicht stark verändert hat.
Hoffe das hilft noch etwas weiter.
Viele Grüße von
Dirk (Herberich),
der gerade auf dem Sprung ist zum Bogenschießen, mit einem (nicht ganz
traditionellen) Englischen Langbogen.
Gefunden habe ich zu "Remwerk" nichts, aber ich habe einenGedanken (k�nnte nat�rlich auch v�llig daneben liegen): Ein Bogen (bezw. Armbrust) besteht grunds�tzlich aus einem elastischen Holz und einem Riemen (oder Sehne, Seil...), k�nnten mit "Remwerk" etwa die Riemengemeint sein?Mir fallen dazu so mundartliche Worte wie "Ream" und "Werch" ein, wobei "Ream" Riemen hei�t und "Werch" verschiedenste Werkst�cke bezeichnet und von "Reamwerch" zu Remwerk" ist es nicht weit....?
Man m��te sich da etwas mehr mit der Etymologie befassen, als ich da jetzt so "auf die Schnelle" mache.
Bin schon auf andere Stellungnahmen sehr gespannt!
Ich möchte ihre interessanten Zeilen ergänzen. Es ist richtig remwerk ist in einschläg. Lexika nicht zu finden
In Götze, Frühneuhochdeutsches Glossar, Gruyter, Berlin 1967
findet sich
rem = Gestell aus Holzleisten
remen = Riemen, Ruder (lat. Remus)
Ich kann das Wort "remwerk" als eine Vorrichtung zum Biegen des unbehandelten Holzes für Bögen vorstellen. Interessant ist, daß dem Gruner die Herstellung dieser Vorrichtung gegundet, also gestattet wurde, nicht aber die Tätigkeit als Bogner..
Es bleibt interessant
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Wolter-Baek