Berliner Behördenkarusell

Hallo, moeglicherweise hat jemand noch einen guten Tipp. Ich bin selbst
   Beamter und dachte ich wuesste wie Beamte "ticken".

   Ich benoetige im Moment das Sterbedatum meiner Grossmutter
   vaeterlicherseits, also das der Mutter meines Vaters.
   Mir war ihre Meldeanschrift in Berlin bekannt und ihr Geburtsdatum.
   Ich habe als das Standesamt Neukoelln, in deren Zustaendigkeit die
   Meldeanschrift liegt, gebeten mir die Kopie der Sterbeurkunde
   zuzusenden. Antwort, ohne Sterbedatum keine Moeglichkeit Unterlagen zu
   finden, ich moege mich an das Einwohnermeldeamt wenden.

   Das zentrale Einwohnermeldeamt Berlin teilte mir die Anschrift
   meiner Grossmutter mit, die ich in der Anfrage aufgefuehrt habe. Also
   meine eigenen Angaben!!!!!! Trotz deutlich formulierter Frage nach
   dem Todesdatum und dem zustaendigem Standesamt, erhielt ich nur die mir
   ausreichend bekannte Anschrift. Kostenpunkt fuer diese ueberfluessige
   Auskunft= 10,00 Euro
   Das Landesarchiv Berlin kann keine Auskuenfte geben, wenn nicht das
   Datum des Todes bekannt ist.

   Geht's noch, oder laeuft gerade Beamtenmikado (wer sich zuerst bewegt,
   verliert) .-)

   Das kann und darf doch nicht wahr sein. Ich habe mich durch meine
   Geburtsurkunde ausgewiesen und mein berechtigtes Interesse dargelegt.
   Was kann ich noch machen, faellt einem der Listenteilnehmer etwas
   konstruktives ein?
   Gruss Herb

Hallo, vielleicht mal die Neukoellner Friedhoefe anrufen und
   nachfragen, ob dort eine Grabstaette der Grossmutter ist.
   Viel Erfolg.
   Brigitte (Kintgen)

Hallo Herb,
die Ausk�nfte sind oft abh�ngig davon, wie willig ein Mitarbeiter ist. In Greifswald habe ich Auskunft �ber den Sterbeeintrag meines Urgro�vaters bekommen, obwohl ich nur ein Zeitfenster von 10 Jahren eingrenzen konnte. Ist es Dir m�glich, den Todeszeitpunkt durch Adressb�cher noch n�her einzugrenzen? Wenn das klappt, und man sich dann noch ein bisschen dem�tig zeigt, so etwa: "...auch wenn ich keine n�heren Angaben machen kann, w�re ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir weiterhelfen w�rden...", k�nnte es klappen.
Ich habe auch schon einige Geburts-/Heiratsurkunden gehabt, in denen Sterbedaten vermerkt wurden. Erst k�rzlich habe ich eine Heiratsurkunde des Standesamts Swinem�nde von 1875 angefordert, in dem der Tod meiner Altgro�mutter in Kiel! (1935) vermerkt war.
Viel Gl�ck bei der Suche
Sabine

Guten Abend Herb,

in Berlin läuft meisten Beamtenmikado, leider! Die Reaktion und Arbeitsweise
der Beamten in Berlin ist typisch für Berliner Beamte. Ich habe schon
mehrfach derartige Erfahrungen gemacht. Schlimm, dass man das so sagen muss!

Aber zu Deinem Problem: Du hast zwar nicht geschrieben, wann Deine
Großmutter geboren wurde, wenn es aber nach der Einrichtung der Standesämter
(ca. 1875) war, könnte auf dem Geburtseintrag im Geburtsregister das
Todesdatum vermerkt sein. Ich hatte bei Berliner Einträgen oft Glück. Also
entweder beim Geburtsstandesamt, wenn noch nicht 110 Jahre seit der Geburt
vergangen, oder beim LAB unter Angabe der Standesamtes, der lfd. Nummer,
Name und Geburtsdatum. Beim LAB sind allerdings 30 Euro plus Gebühren für
die Fotokopie fällig.

Ob Du bei den Friedhöfen Glück hast, wage ich - leider - zu bezweifeln, dort
arbeiten auch Beamte. Und meine Erfahrung mit einem Berliner Friedhof war
leider negativ!

Viel Glück und Erfolg!

Ingrid

Hallo Herb,

wenn Deine Gro�mutter nach 1873 geboren wurde, also ein Standesamtseintrag von ihrer Geburt existiert, sollte der Tod beim Standesamt der Geburt vermerkt sein. In dem Fall w�rde ich um �bersendung einer Kopie des Original-Standesamtseintrages der Geburt nebst s�mtlichen Randvermerken bitten.
Aus einem der Randvermerke sollten sich dann Tag und Ort des Todes Deiner Gro�mutter ergeben. In aller Regel ist im Randvermerk auch das Standesamt und dessen Registernummer angegeben, in dessen Bezirk Deine Gro�mutter gestorben ist.

Beste Gr��e und viel Erfolg
Michael

N¹Abend!

Ich habe ein fast 2-jähriges Berliner Ämterkarussell durch, als ich die
Geburts- sowie Sterbedaten von Verwandten suchte, deren letzter
Aufenthaltsort Berlin war und ich nichts weiter als deren Namen und
Geburtsorte hatte. Letzten Endes erhielt ich den entscheidenden Hinweis und
glücklicherweise auch meine Daten vom:

Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten
Friedrichstr. 219
10958 Berlin
zmr.archiv@labo.berlin.de

Probieren Sie es dort doch mal.

Viel Erfolg!

Thilo (Brauer)

Hallo Herb,

Die Beamten der Standesämter in Berlin ticken nicht anders als Du und ich.
Wie sollten die Angestelltes des Standesamtes Neukölln eine Sterbeurkunde
raussuchen, wenn Du das Sterbedatum nicht angeben oder nichtmal annähernd
bezeichnen kannst? Die Urkundenbücher sind nach Jahrgängen geordnet und nicht
nach Meldeanschrift.
Bei der notorischen Unterbesetzung der Ämter in Berlin (kein Geld für den
steuerzahlenden Bürger, aber Spitzenlage bei der Verteilung im sozialen Bereich)
kann nicht erwartet werden, daß Stöße von Büchern selbst nur nach Index überprüft
werden. Das wäre sehr zeitaufwendig und nicht leistbar, dann fehlen die Angestellten
an der der anderen Ecke.
Wo ist deine Großmutter verstorben? Die Meldeanschrift muß nicht unbedingt
die Sterbeanschrift sein. Wohnte sie an der Grenze zu Kreuzberg und fand
Aufnahme im dort näherliegenden Krankenhaus bzw. ist dort verstorben? Dann
kann die Urkunde auch nicht beim StaA Neukölln gefunden werden.
Übrigens: der größte Teil des unter Archivrechts fallende Bestands der StaÄmter
wurde bereits an das Landesarchiv Berlin überführt.
Das Labo allerdings wäre verpflichtet, dir als Berechtigter das Sterbedatum mit-
zuteilen; Die Eingabe erfolgt u.a. mit GebDatum, Meldeanschrift. Das aufgerufene
Bild zeigt dann nicht nur die bekannten Daten sondern auch das Sterbedatum und
-ort, sofern seinerzeit überhaupt erfaßt. Auch hier sind Fristen hinsichtlich der
Verwahrungsorte zu beachten, schau mal bei: LABO Berlin.
Läßt sich der Sterbezeitpunkt u. Ort irgendwie enger fassen?

Ein Vorteil wird aber das Ergebnis deiner Bemühungen gebracht haben:
´nen schönen Adrenalinstoß?
Gruß
Wolfgang (Freyer)