Begriffe Plaggen, Schullen und Tauschlag

Hallo, liebe Mitforscher,

immer wieder kommen in den Chroniken die Begriffe Plaggen, Schullen und Tauschlag vor. Leider kann ich mir darunter nicht wirklich etwas vorstellen. Es wird wohl immer von "Plaggen stechen" gesprochen - und ich stelle mir vor, dass man die grasbewachsene
(obere Erd-)Schicht damit meint. Sicher bin ich mir da aber nicht.

Wer kann mir Genaueres dazu sagen?

Schon im Voraus meinen herzlichen Dank

Maria (Fröse)

Hallo, liebe Mitforscher,

immer wieder kommen in den Chroniken die Begriffe Plaggen, Schullen
und Tauschlag vor. Leider kann ich mir darunter nicht wirklich
etwas vorstellen. Es wird wohl immer von "Plaggen stechen"
gesprochen - und ich stelle mir vor, dass man die grasbewachsene
(obere Erd-)Schicht damit meint. Sicher bin ich mir da aber nicht.

Wer kann mir Genaueres dazu sagen?

Schon im Voraus meinen herzlichen Dank

Maria (Fr�se)

Hallo Maria,

Plaggen – Wikipedia

"Schullen", da f�llt mir im Zusammenhang mit Plaggen h�chstens das ein:

Scholle (Grund) – Wikipedia

Zu "Tauschlag" f�llt mir nichts ein.

LG

Harald Tobias

Hallo Maria,
Im "Verschollenen Wortschatz aus Bremens Vorzeit" von Heinrich von Spreckelsen steht folgendes:
Plaggen: (=Schullen, Soden) ausgestochene Grassoden f�r den Deichbau oder als Streu im Stall.
Tauschl�ger= Reepschl�ger: dreht auf der Reeperbahn getrocknetes Hanfgarn zu Bindfaden, Leinen, Stricken, Tauen und Trossen.
Liebe Gr��e
Margrit

Hallo Margrit,

super, danke. Dann ist das Wort "Schullen" wohl eher von der (Erd-)Scholle abgeleitet, nehme ich an.

Der Tauschl�ger passt aber wohl eher nicht dazu, denke ich. Trotzdem meinen besten Dank.

Maria (Fr�se)

Hallo Maria,

"Tauschlag" oder "Toschlag", plattdeutsch für "Zuschlag", also ein Stück
Land aus der Gemeinheit des Dorfes, auf dem man Plaggen (Schullen) stechen
durfte, z. B. für die Einstreu im Stall.

Gruß

Heinz (Promann)

Es gibt den Ort Plaggenschale, unweit von Dinklage / Vechta - vielleicht sollte man da einmal nachfragen, was der Ortsname bedeutet? :slight_smile:

Gru�
Christian (Delhey)

Hallo Christian, hallo Heinz,

allerbesten Dank. Damit haben alle zusammen eine gute und zufriedenstellende L�sung meiner Fragen gefunden - frei nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark. Wirklich eine starke Gemeinschaft, die Liste!

Allerbesten Dank nochmals an alle Mithelfer- und Denker

Maria (Fr�se)

Plaggen wurden zur D�ngung der Felder gestochen oder "gem�ht" (=abgepfl�gt mit einem besonderen Pflug) . Meistens wurden diese aus der Mark (= gemeinschaftlicher Besitz der Grundbesitzer) vom nicht als Ackerland geeigneten Boden geholt. Dadurch wurden die Esche (=�cker) im Laufe der Zeit immer h�her ( rund 1 mm pro Jahr) und die Plaggenentnahmefl�chen niedriger.
Plaggend�ngung war nur in Nordwestdeutschland und den Randgebieten �blich. Durch die Erfindung des Kunstd�ngers ist die Plaggend�ngung unn�tig geworden.

Mit Schullen k�nnten Erdschollen gemeint sein oder auch Schulden.
Zuschl�ge oder auf niederdeutsch 'Tauschlag' sind Grundst�cke die aus der Mark (s. o.) einem Grundbesitzer zugeschlagen (=verkauft) wurden.

Gr��e aus dem Osnabr�cker Land
Bernd

Hallo,
zur Namensdeutung Plaggenschale: Nach Jellinghaus bedeutet "schale"
Kahlheit, unfruchtbares land,dän.skaldet-kahl" ein ähnlicher Name ist im
Ortsnamen Schale zu finden.Schale liegt im Altkreis Tecklenburg, während
Plaggenschale nicht bei Dinklage sondern bei Merzemn im Emsland liegt.
Wahrscheinlich wurde in Plaggenschale zur Zeit der Namnensbildung schon mit
Grassoden=Plaggen gedüngt, nachdem sie als Einstreu im Stall verbraucht
worden waren.
Gruß
Otto

Hallo

Stimme in fast allem zu - aber das in Gegend (Plaggenschale, Merzen) verwendete Autokennzeichen ist OS, und nicht EL :slight_smile:
Ich meine i.d. N�he von F�rstenau, nicht Dinklage.

Aber: es ist kein Emsland

Gru�
Christian