Hallo liebe fränkische Ahnenforscher,
welche Erfahrungen habt Ihr in (katholischen) Kirchenbüchern Frankens
zu folgendem Thema:
Wenn zwei gleichzeitige lebende Personen des gleichen Familiennamens
u n d des gleichen Vornamens zur Unterscheidung als Begriff "...der Jüngere"
bzw. "...der Ältere" bezeichnet werden, handelt es sich dann mehrheitlich um
Vater und Sohn, oder z.B. auch um 2 Brüder (des gleichen Vaters, aber unter-
schiedlicher Mütter, z.B.), welchen trotzdem der gleiche Vornamen gegeben
wurde ?
Vielen Dank für Eure Einschätzungen !
Viele Grüße
Christian Lindenberger
Hallo Christian,
nein, ich hatte auch schon zwei verschiedene Familien, die so unterschieden wurden. Zweimal Johann mit beidesmal Maria zur Frau - gleicher Familienname.
Zur Unterscheidung wurde der ca. 15-20 Jahre j�ngere als "der J�ngere" und der �ltere als "der �ltere" bezeichnet. Zumindest waren sie zu der Zeit nicht in einer "engeren Verwandtschaft" wie Vater, Sohn, Bruder sondern stammen aus zwei verschiedenen Familienzweigen, die erst durch genauerer Recherche mehrere Generationen zur�ck verwandt erwiesen wurden.
In dem Ort gab es kaum "vulgo" bzw. "Hausnamen" zur Unterscheidung. Aber das war bisher in dem Ort nur bei zwei Familiennamen der Fall und ungef�hr um 1690-1750 als Zeitrahmen. Danach kam sowas nicht mehr vor.
Viele Gr��e
Manuela (Siewert)
Sehr geehrter Herr Lindenberger,
nach meiner Erfahrung sind beide von Ihnen genannte Fälle denkbar. Außerdem kann es sich, wie von Frau Siewert dargestellt, auch einfach nur um zwei gleichnamige Personen in einem Ort handeln, die nicht nahe miteinander verwandt waren.
Es kommt hier auch auf die Bräuche bei der Vornamensgebung an. Im nordöstlichen Oberfranken, wo ich forsche, erhielten die Kinder in der Regel den Namen ihres Paten (bei mehreren Paten meist eine Kombination aus deren Namen), unabhängig davon, ob der Name in der Familie schon einmal verwendet worden war. Daher kam es hier öfters vor, daß zwei Geschwister den gleichen Vornamen trugen und dann zur Unterscheidung der Jüngere bzw. Ältere genannt wurden. Bei besonders häufigen Paten-Vornamen gab es auch manchmal drei gleichnamige Geschwister, wie man aus dem Vorwort des 1725 angelegten Kirchenbuches von Döbra schließen kann, wo zwei Spendengeber genannt werden: "Dieses Kirchenbuch anzuschaffen, haben Hanns Deckelmann, der ältere und Hanns Deckelmann der Mittlere, beide Gebrüder und Inwohner zu Rodeck [...] hergegeben".
Mit freundlichen Grüßen
Heike Neumair
Hallo Herr Lindenberger,
ich forsche selbst in Franken, aber in evangelischen Kirchenbüchern. Hier
finde ich sehr häufig "der Alte", der "Junge", "Senior", "Junior" usw.
Bis jetzt sind es immer zwei Geschwister, die den gleichen Vornamen führen.
Die Unterscheidung ist oft dann einzig diese zusätzliche Bezeichnung.
Mit freundlichem Gruß,
Gerhard (Kreile)
ahnenforschung-kreile@freenet.de
Suche alles über:
Liebe Forscherkollegen,
anfangs habe ich diese Bezeichnungen (der jünger, der ältere, der 2., der
4., usw.) kommentarlos übernommen. Jetzt aber notiere ich zu diesen Angaben
auch immer das Jahr, in dem diese Angaben gefunden werden. Das hat folgenden
Grund:
Oftmals gab es in einer Gemeinde mehrere Familienväter gleichen Vor- und
Familiennamens. Der ältere oder früher verheiratete wurde dann zur
Unterscheidung "der ältere", "alt", "der alte", "erster" oder "der erste"
genannt, der andere, neue dann entsprechend. Starb dann "der alte" und es
kam noch ein weiterer Gleichnamiger hinzu, so wurde aus dem bisherig
"jungen" dann "der alte" oder so, und der neue bekam die Bezeichnung "der
junge". Es ist also wichtig zu wissen, wann die jeweiligen Bezeichnungen
verwandt wurden. Die Sterbezeit des "Alten" ist dann vor dem Wechsel von
"der jung" auf "der alte", was bei der Erfassung der Lebensdaten bei so
vielen gleichnamigen Personen sehr dienlich sein kann.
In jüngerer Zeit, in der alle Lebensdaten zuverlässig gefunden werden
können, spielt das dann eine geringe Rolle, aber in der älteren Zeit ist
dies manchmal die einzige Möglichkeit, gleichnamige Personen voneinander zu
unterscheiden.
Walter Wiesner
Zentgrafenstraße 54
D 60389 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 471277
walter@wiesner-frankfurt.de
Lieber Herr Wieser und liebe Forscher alle,
danke Herr Wieser f�r den Tipp, das Jahr der Angaben zu notieren.
zweimal habe ich unter meinen fr�nkischen Ahnen sogar die Bezeichnung :
"der Uralt",
also lebten da 3 Personen gleichen Vornamens.
Einen gem�tlichen (Faschingssonntag-)Abend w�nscht
Waldtraut Heckel-Kennel, "die Erste", die "Alte" und die "Letzte".
"Walter Wiesner" <walter@wiesner-frankfurt.de> schrieb:
hallo mitforscher
zu dieser angelegenheit kann ich folgendes sagen:
bei meinen Vorfahren waren zwischen 1650 und 1680 gleichzeitig drei Georg's
wobei der erste ohne Zusatz
der zweite eine (I) = r�mische 1
und der dritte eine (II) = r�mische 2
als namenszusatz erhielt
gru� aus Pfronten / Allg�u
Wolfgang Suiter
Guten Abend Herr Suiter,
Ihre Markierung von Personen mit I., II. usw. wird von den
Ahnenforschern gemacht. Das bedeutet, dass diese Nummerierung nicht f�r
alle AF dieselbe ist, sondern nur f�r den einzelnen g�ltig ist,
zusammern mit den AF, die genau dieselben VF haben.
Die Benennungen "der Alt", "der Jung" wurden hingegen zu Lebzeiten der
so benannten vom Umfeld in der Gemeinde, der Verwandtschaft, ja auch in
den betreffenden Familien selbst mit diesen Worten gekennzeichnet.
Die Nummerierung von Adeligen (Herz�gen, K�nigen etc.) mit r�mischen
Ziffern I, II. usw. ist eine offizielle der Adelsh�user und/oder der
Geschichte.
Beste Gr��e, Waldtraut Heckel-Kennel, vom Ebersgerger Forst.
Dr. Waldtraut Heckel-Kennel
Am Wald 4
85614 Kirchseeon
Tel. 08091 4477
Email: waldtraut.kennel@t-online.de
"Wolfgang Suiter" <wolfgang.suiter@allgaeu.org> schrieb:
Liebe Mitforscher,
hat jemand aus der Runde den im Betreff genannten Band?
Vollzitat:
Gustav Reingrabner (Herausg.), Evangelisch! Gestern und Heute einer Kirche.
Katalog des Nieder�sterreichischen Landesmuseums N. F. 437 (St. P�lten 2002).
Ich w�rde gerne einmal das Inhaltsverzeichnis einsehen, um zu entscheiden, ob sich der Kauf lohnt, wenn man sich mit nieder�sterreichischen Exulanten besch�ftigt. Wenn mir da jemand mit einem Scan oder auch einem Link helfen k�nnte?
�ber den KVK und die �sterreichische Nationalbibliographie habe ich mein Gl�ck schon versucht, erfolglos.
Auch ein Link zu einer ausf�hrlichen Rezension w�rde mir weiterhelfen, bisher habe ich aber nur eine Besprechung der *Ausstellung* gefunden.
Viele Gr��e
Susanne Gerhard