Begräbniskosten 1736

Hallo Liste,

hier eimal die Begr�bniskosten von 1736 aus der Chronik von Spitzkunnersdorf
(Oberlausitz) ist zwar nicht Schlesien aber nur 30 Km entfernt.

Ein Beitrag von Rudolf Tzschaschel, Pfarrer i. R.

Ein Blick in die Erbregulierungen in dem �ltesten Sch�ppenbuche l��t
erkennen, was in einem b�uerlichen Haushalt an christlichen B�chern
vorhanden war und welche Wertsch�tzung man ihnen angedeihen lie�.
Bei der Erbsonderung der Anna Dorothea verw. K�hler am 22. Februar 1740
werden unter den an die Kinder zu verteilenden Nachla�gegenst�nden u.a.
aufgez�hlt: "Ein gro� Gebethbuch, Testament, Syrach, Psalm, Evangel.
Catechismus, ein Zitauisches Gesangbuch". - Bei der Erbteilungdes Bauers
Elias H�ubtmann am 13. August 1736 werden Bibel, Postille, Arndts Gebetbuch
und eine Kreuzschule mit 1 Taler 5 Groschen bewertet und in dem Nachla�
verrechnet.
In dieser zuletzt erw�hnten Erbteilung sind unter a.u. auch die
Begr�bniskosten einzeln aufgef�hrt, in denen sich ebenfalls die Gebr�uche
jener Zeit spiegeln.
Die Aufrechnung lautet:

Begr�bni�kosten dem Pfarr und Schulmeister 2 Rthl. - Gr. - Pfg.
Beim Leichen Beg�ngni� vor Bier 1 " 9 " 10 "
Vor den Sarg - " 20 " - "
Vor die Leichen T�cher - " 1 " 4 "
Leinwand zum Sterbekittel 1 " 2 " - "
Vor M�tzel und Leinwandt Str�mpffe im Sarg - " 1 " 9 "
Dem Todtengr�ber - " 9 " - "
Vor Schuhe im Sarg - " 9 " - "
Vor Fleisch Beym Begr�bnis und das Sch�lergeld zusammen 1 " 14 " - "

   Hierzu kommen noch die Doktorkosten:
Dem Bader von Oberoderwitz vor Artztneyen 2 " 13 " 7 "
Dem George Thalern Medicum - " 6 " - "

Das ganze Begr�bnis einschlie�lich Arztkosten und Arzneien hat also 10 Taler
14 Groschen 6 Pfennige gekostet. (Anm. des Autors: Bei einer Erbteilung im
Jahre 1732 ist als kleinste M�nze der Heller genannt. Von zwei Schwestern
erhielt jede 3 Taler 17 Groschen 2 Pfennige halben Heller [1 Heller gleich 2
Scherflein]). Daher das Sprichwort "Er hat sein Scherflein im trockenen".
Ehe der Arzt in Georgenthal zu Rate gezogen worden ist, ist der Bader in
Oberoderwitz geholt worden, der den Kranken mit Arzneien nach seiner Weise
versorgt hat.

Um eine Vorstellung zu haben, was f�r einen Wert hatten zwischen 1700 und
1750 10 Rthl. hier ein Auszug aus einem anderen Kapitel:

�ber den Wert der Grundst�cke gibt das Sch�ppenbuch folgende Aufschl�sse.
Bei den H�usern (Auh�user) findet sich als niedrigster Kaufpreis 24 Taler,
als H�chtspreis 76 Taler, dazwischen 30, 34, 37, 40, 48, 50, 60 Taler je
nach der Beschaffenheit des Hauses und der Gr��e des dazu geh�rigen Gartens.
Die Gartengrundst�cke (G�rtner) sind meist im Werte von 80 Talern,
vereinzelt auch 90 Taler. Ein Sechsruten=Gut war mit 140 Talern bewertet,
ein Neunruten=Gut mit 180 bis zu 360 Talern, ein Halbhufen=Gut mit 100 bis
160 Talern, ein Einhufen=Gut mit 200 Talern und dar�ber.
Zu einem Halbhufen=Gute geh�rten zwei Pferde. Mit diesen hatte der Besitzer
auf den Rittergutsfeldern Frondienste zu tun. Ein "Neunr�thner" hatte drei
Pferde, ein Ganzh�fner hatte deren vier.

1 Taler = 24 Groschen, 1 Groschen = 12 Pfennig

Mit freundl. Gr��en aus dem 3 Windm�hlendorf Oderwitz

Wolfgang

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Lieber Wolfgang,
derartige Beitr�ge in der Liste finde ich gut, da sie helfen, das soziale Umfeld
unserer Vorfahren zu erhellen. F�r mich sind dieses immer wertvolle
Informationen, die in meine Familiengeschichte einbezogen werden
- daher vielen Dank
Uli

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