Beginn der Aufzeichnungen poln. Standes ä mter in Schlesien ab 1945

Liebe Listenmitglieder,

da eine meiner Urgroßmütter im August 1945 in Schlesien verstorben ist,
frage ich mich, ab wann polnische Standesämter nach Kriegsende ihre Arbeit
in Schlesien aufgenommen haben. Hat dazu jemand Informationen?
Ist davon auszugehen, dass zu zurückgebliebenen Deutschen bereits im August
1945 brauchbare Eintragungen vorgenommen wurden?
Wie sieht es mit "übernommenen" evangelischen Kirchen aus?
Meine Urgroßmutter (ev.) verstarb im August 1945 69-jährig in Landau (Kreis
Neumarkt). Da mir ihr Geburtsort unbekannt ist, wäre eine ordentlich
Sterbeurkunde freilich sehr interessant für mich.

Herzliche Grüße aus Jena

Volker Eikelmann => www.eikelmann.ch

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Hallo Herr Eikelmann ,

es k�nnte sein , da� solche Todesf�lle auch bei der kath.Kirchengemeinde notiert wurde .

Ich w�rde wenigsten dort anfragen .

Viel Gl�ck !

Eugen Sieling

Guten Tag, Herr Eickelmann,

meine Urgro�mutter, Luise Leistritz, evangelisch, ist am 6. August 1946 in W�stwaltersdorf gestorben, wenige Tage vor unserem Rausschmi�. Sie wurde auf dem Friedhof im Ortsteil Zedlitzheide, am 10. August, beigesetzt. Ich habe als Kind an der Beerdigung teilgenommen. Den Friedhof gibt es heute nicht mehr.
Im evangelischen Kirchbuch, Sterberegister, das es noch gibt, ist der Eintrag ordnungsgem�� zu finden. Dazu noch folgende Information, bis 1954 gab es eine evangelische Restgemeinde der Deutschen die noch im Ort bleiben mu�ten, um die Weberei am Laufen zu halten. Die meisten darunter k�mpften f�r ihre Ausreise, denn es war Zwangsarbeit was sie leisteten und deren Kinder mu�ten in die nunmehr polnische Schulen gehen. Sie fingen dann als "Sp�taussiedler" in Deutschland neu an, als die meisten Vertriebenen sich schon eine neue Existenz aufgebaut hatten. Ihre Kinder hatten oft Sprachprobleme und wurden von ihren Altersgenossen verspottet (Polaken).
Nach 1954 wurde das Kirchbuch dann in polnischer Sprache bis 1957 gef�hrt, der vermutlich letzte Deutsche im Kirchspiel war dann gestorben.

Meine Geburtsurkunde, die bei der Vertreibung verloren ging, habe ich mir 1987 im dann zust�ndigen Standesamt Bad Charlottenbrunn ausstellen lassen. Die Daten stimmten, bis auf eine Geschichtsklitterung, als Geburtsort war der heutige polnische Name "Walim" angegeben. Diesen Namen gab es 1938 noch nicht, er wurde erste 1945 erfunden.
Im Unterschied zu den Kirchb�chern, vermute ich, da� die Standes�mter gleich von den Polen �bernommen wurden.

Gr��e aus 04129 Leipzig
Wolfgang Leistritz, * 1938 in W�stewaltersdorf/Eulengebirge

www.wolfgang-leistritz.de
(pers�nliche Seite)
www.spezialbaukombinat-magdeburg.com
(Betriebsgeschichte)
http://home.arcor.de/eulengebirge
(Menschen in Schlesien)

Hallo Volker,

2010 versuchte ich Informationen zu einer Person in Erfahrung zu bringen,
die 1961 von Polen (Kr. Kreuzburg, OSL) in die DDR ausgewandert war.

Das Ergebnis war recht deprimierend:
Nach mehreren Änderungen in der Zuständigkeit der behördlichen
Melderegister, wurden von Personen die keine polnischen Staatsbürger mehr
waren, letztendlich alle Akten vernichtet.

Einen Gruß aus Berlin,
     - Juergen (Spoida)

Hallo Volker,

einige diesbezügliche Antworten hast Du ja nun schon bekommen. Vielleicht dient meine ja dem Gesamtbild.

Meine Urgroßmutter ist im Februar 1946 in Habelschwerdt, Gft. Glatz, verstorben. Die Sterbeurkunde wurde von einem dann bereits polnisch geführten Standesamt erstellt.

Beste Grüße

Jens (Münch)

-------- Original-Nachricht --------

?Hallo Volker Eikelmann,
in der ev. Kirche Carlsruhe Kreis Oppeln begannen die Aufzeichnungen in der ev. Kirche im M�rz 1946 f�r Begr�bnisse, im Septenber 1946 f�r Taufen. Direkt nach dem Einmarsch hat der Pastor eine Art Chronik mit den kirchlichen Handlungen geschrieben.

Mit besten Gr�ssen
Hans-J�rgen Opatz