BdV-Stellungnahme zum Kirchenbuch-Transfer nach Polen

PRESSEMITTEILUNG DES BUNDES DER VERTRIEBENEN

Berlin, den 18. September 2001

Gerettete deutsche Kirchenb�cher d�rfen nicht nach Polen �berf�hrt werden

Steinbach warnt vor Kirchenbuch-Transfer

Vertriebene werden dadurch benachteiligt

BdV-Pr�sidentin Erika Steinbach, MdB spricht sich gegen die geplante �berf�hrung
der im Zweiten Weltkrieg in den Westen geretteten Kirchenb�cher der deutschen
Gemeinden aus Schlesien, Ost- und Westpreu�en, Ostbrandenburg und Pommern aus.
Die Pr�sidentin erkl�rt: "Dies ist psychologisch eine zweite Vertreibung und in
der Sache bringe es Nachteile f�r die Betroffenen."

Die nach einer Vereinbarung zwischen der Deutschen und der Polnischen
Bischofskonferenz zur�ck zu f�hrenden 3661 deutschen Kirchenb�cher stellen mit
ihren Eintragungen mehrere Jahrhunderte deutscher Geschichte in den genannten
Provinzen des Deutschen Reiches dar. Sie sind damit ein St�ck Kulturgut, das in
die H�nde der gefl�chteten und vertriebenen Einwohner geh�rt. Denn sie geben
ausschlie�lich Auskunft �ber Taufen, Hochzeiten, Sterbef�lle und das kirchliche
Leben der deutschen Bewohner dieser Provinzen.

Die Heimatvertriebenen f�hlen sich durch diese �ber ihre K�pfe hinweg getroffene
Entscheidung verletzt. Unverst�ndlich bleibt, warum die katholische Kirche sich
jetzt darauf eingelassen hat

Auch wenn in der katholischen Kirche der Verbleib der Kirchenb�cher durch das
Herkunftsprinzip geregelt ist, stellt die jetzt getroffene Vereinbarung, dass
die B�cher in die Di�zesanarchive der jeweiligen Bist�mer gebracht werden
sollen, f�r die Vertriebenen in der Sache nur Nachteile dar. Zwar sind die
Kirchenb�cher vorher in Regensburg auf Mikrofilm kopiert worden. Aber um eine
Anzahl von Eintragungen lesen zu k�nnen, muss man doch die Originale heranziehen
und diese liegen demn�chst in Polen.

Au�erdem steht zu bef�rchten dass bei Ausz�gen aus den Kirchenb�chern die
deutsche Schreibweise nicht eingehalten wird. Schon bislang sind bei Ausk�nften
von polnischen Gemeinden die in den verbliebenen deutschen
Personenstandsurkunden stehenden deutschen Bezeichnungen ver�ndert worden.
Deutsche Personen- und Ortsnamen werden zum Teil in den Urkunden in polnischer
Schreibweise wiedergegeben. Die betroffenen Heimatvertriebenen bef�rchten eine
Polonisierung ihrer Geschichte und eine verzerrte Darstellung bei der Einholung
von Urkunden.

Quelle: http://www.bund-der-vertriebenen.de