AW: Schlussgedanken zu "Alte Heimat"

Ich glaube nicht das man dieses Thema und die Diskussion dar�ber einfach so
beenden kann. Es ist ein "wunder Punkt" in unserer Geschichte und ein Thema
das man nicht mit richtig oder falsch beantworten kann. Es gibt dabei eine
Menge von subjektiven Wahrheiten(!), die verletzt haben und heute noch
verletzen. Dennoch mu� sich jeder, der sich mit Familiengeschichte in den
deutschen Ostgebieten besch�ftigt (irgendwie?) hierzu positionieren.

Wir brauchen daher die Diskussion und den Dialog, zwischen Deutschen und
Polen; "Jung" und "Alt"; und offensichtlich auch zwischen Vertriebenen in
Ost- und West-Zone, auch und gerade in dieser Liste!

Ich f�r meinen Teil kann sagen das mir der Austausch dar�ber sehr wichtig
war und ist. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht von Menschen zu h�ren
(bzw. zu lesen)die sich sehr viele Gedanken gemacht haben, die pers�nlich
betroffen sind und heute noch "schlaflose N�chte" haben, wegen des Unrechts
das geschehen ist und vorallem wegen der Zukunft die daraus entsteht.

Mit besinnlichen, vorweihnachtlichen Gr�ssen aus dem Rheinland
Georg

Lieber Georg,

das ist mit Abstand die bisher beste Einsch�tzung diese Themas, und ich bin total auf Deiner Wellenl�nge!
Ich glaube, Du hast nicht nur mir, sondern auch vielen Anderen aus unser Gemainschaft aus der Seele gesprochen, und deine Worte sollte man in Plakatform drucken und ver�ffentlichen!

Herzliche Gr��e,
Manfred Pohl.

Hallo Schlesier,
es ist ein wunderbares Bild von Friede, Freude Eierkuchen: Die erwachsenen
Kinder laden ihre alten Eltern ins Auto und fahren mit ihnen in die alte
Heimat. Vergessen sind alle Ungerechtigkeiten, Demütigungen, Misshandlungen,
Gewalt, Raub und der Rausschmiss. Am Häuschen der Eltern stehen schon die
jetzigen Bewohner bitten die früheren Besitzer herein und überschütten sie
mit Gastfreundlichkeit.
Dieses Bild erinnert mich an die Broschüren der Zeugen Jehovas, wo Löwe und
Reh, Mensch und Wolf friedlich in herrlicher Landschaft nebeneinander
lagern.
Wieviele Schlesier und andere Vertriebene lehnen es überhaupt ab, in die
Heimat zu fahren, weil sie die schrecklichen Erlebnisse nicht wieder
aufwühlen wollen. Sind das etwa schlechte Menschen?
Ich hatte ja schon ausgeführt, die Polen sind kein besseres und kein
schlechteres Volk, als alle anderen Völker auf dieser Erde. Sie könne sehr
gastfreundlich sein, was ich selbst vielfach erlebte. Ich muss mir auch
nicht von Vertretern der politischen Korrektheit empfehlen lassen, dorthin
zu fahren und mit Polen zu reden. Das habe ich schon seit 1964 in
regelmäßigen Abständen getan. Dabei sind auch Freundschaften entstanden und
gereift und ich habe gelernt, dass durch Anbiederei, wie unsere Regierung
das jetzt so schön vormacht, keine Freundschaft auf Dauer zu begründen ist.
Fast täglich verbreiten unsere, ziemlich uniformen Medien die Losung vom
Kampf gegen das Vergessen. Damit ist aber nicht die Vertreibung gemeint,
sondern immer die dunklen Flecke in unserer Geschichte.
Diese Ungleichbehandlung entspricht nicht meinem Geschichtsverständnis. Es
bedeutet eine Verkleisterung der Wahrheit!
Liebe Nachgeborenen, beherrscht Euch noch und ertragt die
Erlebnisschilderungen der Vertriebenen. So lange gibt es diese Menschen
nicht mehr. Nachher könnt Ihr in Übereinstimmung mit dem angelernten
Geschichtsbild korrespondieren, keiner redet Euch dann mehr `rein.
Grüße aus Leipzig
Wolfgang Leistritz * 1938 im Eulengebirge

Leistritz schrieb:

Dieses Bild erinnert mich an die Brosch�ren der Zeugen Jehovas, wo L�we und
Reh, Mensch und Wolf friedlich in herrlicher Landschaft nebeneinander
lagern.

Hallo Wolfgang,
Wer ist hier der Mensch, wer der Wolf???

Damit ist aber nicht die Vertreibung gemeint, sondern immer die dunklen Flecke in unserer Geschichte. Diese Ungleichbehandlung entspricht nicht meinem Geschichtsverst�ndnis. Es
bedeutet eine Verkleisterung der Wahrheit!

Ich m�chte nur ein einziges Mal erleben, dass Sie AUCH (vielleicht in einem Nebensatz?) etwas gegen die Verbrechen der Nazis von sich geben!

Gr��e aus Hilden,
G�nther B�hm

"Guenther Boehm" <GHBoehm@ish.de> schrieb:

Leistritz schrieb:

>Dieses Bild erinnert mich an die Broschüren der Zeugen Jehovas, wo Löwe und
>Reh, Mensch und Wolf friedlich in herrlicher Landschaft nebeneinander
>lagern.
>
Hallo Wolfgang,
Wer ist hier der Mensch, wer der Wolf???

>Damit ist aber nicht die Vertreibung gemeint, sondern immer die dunklen Flecke in unserer Geschichte. Diese Ungleichbehandlung entspricht nicht meinem Geschichtsverständnis. Es
>bedeutet eine Verkleisterung der Wahrheit!
>
Ich möchte nur ein einziges Mal erleben, dass Sie AUCH (vielleicht in
einem Nebensatz?) etwas gegen die Verbrechen der Nazis von sich geben!

Grüße aus Hilden,
Günther Böhm

Bitte Frieden ,Freude Eierkuchen,und wie schon so viele

schrieben,in Gottes Namen endlich Schluß und eine besinnliche
Vorweihnachszeit.---
Mit freundlichen Grüßen,
Harald.

Mannomann, jetzt mu� ich doch noch was loswerden:

Wolfgang Leistritz schrieb von der

> Verkleisterung der Wahrheit!

und G�nther B�hm st�hnte darob:

Ich m�chte nur ein einziges Mal erleben [..]

Wer die Wahrheit so f�r sich gepachtet zu haben glaubt, wird zu keinem
solchen Erlebnis f�hig sein.
Schade eigentlich. Es w�rde doch den Horizont erweitern ... aber wie es
aussieht, ist eben solch eine Erweiterung des Gesichtskreises und damit des
Bewu�t-Seins nicht gefragt.
Ich frage mich allerdings, ob sie angstvoll vermieden wird !?

Und w�nsche allerseits eine friedvolle besinnliche Weihnachtszeit.

Hans-Christian Scherzer

Hallo Wolfgang

Du hast mit deinen Ausf�hrungen Recht.
Aber wie ich feststellen mu�te gibt es ja Leute, deren Herkunft aus dem
Nachnamen allein schon festzustellen, gegen solch eine Diskusion sind.
Statt den Administrator um Erl�sung zu bitten h�tte er wohl lieber die
STASI, oder den
Verfassungsschutz bitten sollen.
Vieleicht hat er ja dies auch getan ?

Na jedenfalls wei� ich aus pers�nlichen Quellen was in Dresden und auch hier
in Schlesien mit den Leuten auf der Flucht oder auch in ihrem Heim passiert
ist.
Ich habe schon zu viele handgeschriebene Dokumente gelesen, als das mir ein
Mensch
vorhalten kann ich wei� nicht wovon ich rede oder schreibe.

Kirchenchroniken, die schon aus Vorsicht relativ vorsichtig
niedergeschrieben wurden,
lassen erahnen welches Schicksal die Menschen zu erleiden hatten.
Wenn man aber dazu noch die Sterbeb�cher lie�t ..............

Dies hat absolut nichts mit Hetzen gegen andere zu tun, da� sind Tatsachen.
Nicht von Politikern im 3.Reich geschrieben, auch nicht von heutigen
Besserwissern.
Ein Eingest�ndnis von Schuld wegen Vergehen an Kindern und deren
M�ttern...............

Den Besserwissenden empfehle ich, sich weiter mit dem Holzhammer auf den
Kopf zu hauen und vor Schahm in die Erde zu versinken !

Das was ein geinigtes Europa braucht, ist nicht das Krieschen einzelner
Nationen.
Sondern eine Einheit und Offenheit der V�lker die ihm beigetreten sind.
Solange dies nicht der Fall ist, wird es keine Ruhe geben.

Das ist wie eine Ehe !
Pr�fet was sich ewig bindet, ob sich nicht was Besseres findet. :slight_smile:

Viele Gr��e aus Schlesien
A.Richter