Aw: Re: Ist eine Chronologiekritik n ötig

Hallo Rüdiger,

und genau da triffst Du den wunden Punkt. Die Fälschungen wurden vor allem zu dem Zwecke angefertigt, um künstlich ältere und umfangreichere Ansprüche auf bestimmte Güter zu erlangen. Dabei waren es vor allem adlige Grundherren und Klöster, die daran Interesse hatten. Da die Fälschungen teilweise viel später gemacht wurden, wussten die Fälscher oftmals nicht mehr so genau, wer zum Zeitpunkt der gewünschten Beurkundung noch lebte, welches Papier und welche Tinte usw. benutzt wurde, bzw konnten diese notwendigen Materialien gar nicht mehr beschaffen. Da es zu diesem und zu einem späteren Zeitpunkt keiner prüfen konnte, gingen diese als echte Urkunden durch.
Das grundlegende an den Fälschungen ist, daß wirklich fast jeder für sich allein fälschte, um alle anderen zu benachteiligen.
Auch zur Zeit der Ottonen, gab es genügend Widersacher, die sich nie an einer Umschreibung der Geschichte beteiligt hätten, oder diese zumindest auffliegen lassen hätten. Es gab doch nicht nur das Frankenreich, bzw. das spätere deutsche Reich. Diese Fälschung hätte wohl kaum den Dänen, Engländern, Byzantinern usw. genutzt, ganz zu schweigen von den Kalifen auf der iberischen Halbinsel.

Grüße
Andrei