AW: Radach / Polen

Hallo Manfred Renner u.a.,
mir hatte man in 2002 die Auskunft gegeben, dass in Polen Kopien von Urkunden nur für Daten, die älter als 100 Jahre sind, gemacht werden. Was neueren Datums ist, wird lediglich in Formblätter eingetragen, und zwar nicht auf deutsch, sondern (damals) polnisch.
Zumindest habe ich damals unerwarteterweise ein solches Blatt erhalten (aus Max wurde z.B. Maks), das für mich absolut nichts wert war; dafür aber sehr teuer! Nach dieser schlechten Erfahrung habe ich dort nichts mehr angefordert.
Besten Gruß aus RD-ECK
Jagow

"Evelyn Matschkowski" <Evelyn.Matschkowski@t-online.de> schrieb:

Hallo Jagow,

mir hatte man in 2002 die Auskunft gegeben, dass in Polen Kopien von
Urkunden nur für Daten, die älter als 100 Jahre sind, gemacht werden.

Was >>neueren Datums ist, wird lediglich in Formblätter eingetragen, und
zwar >>nicht auf deutsch, sondern (damals) polnisch.

Das ist so nicht ganz richtig. Der Unterschied liegt darin, dass Akten,
die älter als 100 Jahre sind, an die Staatsarchive abgegeben werden.
Diese fertigen auch Fotokopien der Urkunden an. Die Preise für
Sucharbeiten und Fotokopien sind mit denen deutscher Archive
vergleichbar.
Akten jüngeren Datums verbleiben in den zuständigen Standesämtern und
die stellen lediglich Formblätter aus. Diese Formblätter werden in der
Regel polinisiert (d. h. die deutschen Namen werden sozusagen in
polnisch übertragen) und sind äußerst kostspielig, da sie üblicherweise
per Nachname (!) über eine polnische Botschaft in Deutschland versandt
werden.

Wenn man aber im Anschreiben ausdrücklich darauf hinweist, dass man
keine Formblätter, sondern Fotokopien haben möchte und nur für diese
bezahlen wird, sollte es klappen. Ich habe sogar von Forschern gehört,
die zugesandte Formblätter erfolgreich reklamiert haben. Es kommt also
ganz entscheidend auf die Formulierung im Anschreiben (natürlich in
polnisch) an.

Zumindest habe ich damals unerwarteterweise ein solches Blatt erhalten
(aus Max wurde z.B. Maks), das für mich absolut nichts wert war; dafür
aber sehr teuer! Nach dieser schlechten Erfahrung habe ich dort nichts
mehr angefordert.

Da hast Du ja noch Glück gehabt bei einer Urkunde. Ich habe bei meiner
ersten Anfrage die Heiratsurkunde meiner Großeltern und die
Geburtsurkunde meines Großvaters sowie die seiner Geschwister erbeten.
Geschickt hat man mir die Geburtsurkunden meines Vaters nebst
Geschwister (also Urkunden, die ich gar nicht angefordert hatte) auf
Formblättern, polinisiert, mit mageren Angaben für die weitere
Forschung. Das ganze zum Preis von damals 250,00 DM.

Nach dieser schlechten Erfahrung habe ich dort nichts mehr

angefordert.

Das ist wohl der falsche Weg. Sollte das Standesamt in Polen die einzige
noch existierende Quelle für die weitere Forschung sein, wäre die
Forschung hiermit ja beendet. Ich würde es also ruhig noch einmal
versuchen. Wie gesagt, das Anschreiben muss ganz klar formuliert sein.
Keine Formblätter - ausschließlich Fotokopien! Mir sind bislang nur
Fälle bekannt, bei denen es dann geklappt hat.

Viele Grüße
Evelyn (Matschkowski)