Guten Tag Henning, - und Interessierte der Westfalen-Liste,
Ich habe eines der Jahrb�cher zu gut der H�lfte gelesen und an einer Stelle
folgende Info gefunden:
"Witten geh�rte als reichsunmittelbare Gerichtsherrschaft bis 1806 im Rahmen
der Grafschaft Mark zur preu�ischen Monarchie; der preu�ische K�nig war als
Graf von der Mark Landesherr. Diese Position hatten die brandenburgischen
Hohenzollern, ein Herrscherhaus ev.-reformierten Bekenntnisses, zwischen
1609 und 1666 stufenweise gewinnen k�nnen. Die Grafschaft Mark umfasste in
der brandenburgisch-preu�ischen Zeit ein Gebiet von Wattenscheid im Westen
bis Soest im Osten und von L�nen im Norden bis Meinerzhagen und Plettenberg
im S�den, jedoch unter Ausschlu� der Freien Reichsstadt Dortmund. Das so
umschriebene Gebiet ma� um 1800 genau 2631 qkm mit 138.197 Bewohnern.
Innerhalb der Grafschaft z�hlte man 1804 nur in 32 Orten katholische
Gemeinden.... Zu den gr��ten geh�rten westlich Dortmunds in der
Nachbarschaft Wittens Bochum (1320 Personen)... Dementsprechend rechnete
die Grafschaft Mark zu den gr��ten Diaspora-Gebieten innerhalb der Grenzen
des zust�ndigen Erzbistums K�ln.
Nach der S�kularisation des Erzstifts K�ln 1803 und der Niederlage Preu�ens
gegen Napoleon I. 1806/07 wurde die Grafschaft Mark dem Gro�herzogtum Berg,
einem 1806 neu gebildeten franz�sischen Satellitenstaat, zugeschlagen, die
kirchliche Verbindung nach K�ln ri� v�llig ab.... bis 1811 f�r die damals
inzwischen 36 katholischen m�rkischen Pfarreien ein bisch�fliches
Kommissariat in Wattenscheid begr�ndet wurde..
1815 fiel das Gebiet der ehemaligen Grafschaft wieder an Preu�en .... und
wurde dem Reg.-Bez. Arnsberg zugeschlagen... .
...Allerdings fanden sich im Dorf Witten selbst, wo um 1800 etwa 1200
Menschen wohnten,... �berhaupt noch keine Katholiken.
(Als die Industrialisierung fortschritt, wanderten Menschen zu, zu ihnen
geh�rten die ersten katholischen Bewohner Wittens....)
Katholische Einwohner sind in Witten erstmalig 1818 registriert."
Insgesamt wird dann berichtet, dass die Bistumszugeh�rigkeiten unklar waren,
sich dann auch irgendwann die Katholiken untereinander nicht ganz einig
waren, es gab dann Katholiken und Alt-Katholiken. Der Streit wird so heftig
beschrieben, dass die Alt-Katholiken ihre Toten nicht auf dem kath. Friedhof
beerdigen durften und auch nur per Gesetz eine Stunde t�gl. die kath. Kirche
nutzen durften. Beerdigungen fanden dann wohl in anderen Orten statt bzw.
sp�ter unter polizeilicher Aufsicht (von au�erhalb geholt) in Witten.
Ich k�nnte mir denken, dass man unter solchen Bedingungen vielleicht den Weg
des geringsten Widerstandes gegangen ist. Aber Du k�nntest ja auch noch mal
direkt im M�rkischen Museum in Witten nach Hintergr�nden fragen. Ich
meinerseits habe jetzt die Stadtbibliothek angeschrieben und will mal sehen,
was die da so haben.
Aus Deiner Adresse glaube ich zu ersehen, dass Du in Frankreich lebst. Darf
ich wissen, wo? Ich wohne auch an der franz�sischen Grenze. U.U. k�nnte man
sich ja mal austauschen.
Noch einen sch�nen Sonntag.
Gru� Margot
-----Urspr�ngliche Nachricht-----