Ich hatte mit zwei Verlegern von Heimatzeitungen bzw. Heimatblättern
Kontakt. Zwar ging es dabei um die Verfassung von digitalen Ausgaben bzw.
die Erlaubnis,
ältere Ausgaben eventuell in Eigenregie zu scannen und anschließend ohne
Entgelt öffentlich zur Verfügung zu stellen.
Ein Verlag hüllte sich in gnadenloses Stillschweigen. Ein anderer Verleger,
mit dem ich persönlich gesprochen habe, sagte mir in etwas folgendes:
Ich selbst bin Herausgeber und habe, schon wegen meines Alters und meiner
nicht-schlesischen Abstammung, keine emontionalen Verbindungen zu dem von
ihnen vorgesehenen Projekt.
Wir müssen wohl einsehen, dass bei den Herausgebern wirklich die
finanziellen Seiten im Vordergrund stehen - müssen. Ich denke, dass wir
deren finanzielle Probleme auch nicht unterschätzen dürfen.
Auch ist zu bedenken, dass das - deutsche ? - Urheberrecht aus meiner Sicht
alles andere als logisch und sinnvoll ist. Beispielsweise erhält ein Autor
für seinen Beitrag in einer gedruckten Zeitung ein Honorar. Wird diese
Papier-Zeitung digitalisiert (von wem auch immer), entsteht so für den
Autor ein neuer Anspruch auf ein Honorar, dessen Höhe nicht dem für den
Druck entspricht oder entsprechen muß.
Geschickte Verlage honorieren deshalb bei den Autoren die "vollen Rechte" -
aber nicht alle.
In diesem Atemzug möchte ich auch auf genauso geschickte Heimatpfleger
aufmerksam machen (es sind nur wenige), die ihre Informationen gedruckt
veröffentlichen und vehement gegen eine Digitalisierung und
Veröffentlichung im Internet sind - auch dann, wenn die Veröffentlichung
beispielsweise erst 3 Jahre nach dem Druck erfolgt.
Uns "emotional-interessierten" (ich bin zwar schlesischer Abstammung, aber
Nachkriegsgeneration) bleibt wohl nur Eigeninitiative via eigene
Internetseiten.
Gruss
Arnold