Hallo Herr Babisch,
da� ein Landesf�rst zugleich K�nig eines anderen Landes war, war nichts ungew�hnliches -
im Grunde hatten die meisten K�nige neben ihrem K�nigreich anderswo Besitzungen, bei
denen sie einen anderen Status hatten. Ein guter Teil Preussens beispielsweise geh�rte
�berhaupt nicht zum deutschen Reichsgebiet.
Daher macht es auch keinerlei Unterschied, ob der Gegner nun ein Landesf�rst, oder eine
"ganze Nation" war (was immer dieser Begriff auch bedeuten mag, da er derma�en abh�ngig ist,
von der Interpretation derr, die ihn verwenden, da� ich ihn in einer sachlichen Diskussion tunlichst
vermeiden w�rde), denn einige der deutschen Landesf�rsten verf�gten �ber bedeutendere
milit�rische Macht hinter sich als die "ganze d�nische Nation". Der Hinweis auf einen daraus
resultierenden Unterschied geht daher ins Leere - weshalb dann auch die Schlu�folgerung, da�
der Aufstand "deshalb" in die Hose gegangen w�re, weil man gegen eine ganze Nation antrat
und nicht nur gegen einen Landesf�rsten, das einzige ist, das hier "in die Hose" geht.
Da� England hier intervenierte, ist durchaus verst�ndlich, da das k�nigreich hannover zwar nicht
mehr in Personalunion mit dem englischen K�nigshaus regiert wurde, aber dennoch einen K�nig
aus dieser Linie hatte. Die Ausbreitung Preussens innerhalb des deutschen Gebiets (und auch
au�erhalb davon) stellte eine permanente latente Gefahr f�r alle lokalen und auch internationalen
Interessen dar, die sehr schnell von latent in operant h�tte umschlagen k�nnen - was, wie die
Geschichte zeigt, dann ja auch pasiert ist. Die Vorstellung, da� sich Preussen, wenn es den
Aufstand unterst�tzt h�tte, sich die so "befreiten" Gebiete nicht fr�her oder sp�ter unter den Nagel
gerissen h�tte, erschien den damaligen Politikern - durchaus berechtigterweise - als recht naiv.
Ebenso finde ich es - ohne verwertbare Nachweise - f�r abwegig, davon auszugehen, da� es das
kleine Land D�nemark geschafft haben sollte, die ganze �brige Welt �ber die tats�chlichen
Vorkomnisse bis heute hinwegzut�uschen. Es gab damals gut funktionierende diplomatische
Kontakte und ebenso Spione, die derartige Versuche mit Sicherheit aufgedeckt h�tten - man
m��te daher nicht erst nach Amerika gehen, um entsprechende Quellen zu finden, die eine
staatliche Intervention in Sachen Geschichtsklitterung aufdeckten - allein schon in den
preussischen Archiven w�rden sich dazu Hinweise finden (es sei denn, man geht davon aus,
da� die d�nische Krone auch hier alle Dokumente verf�lscht h�tte).
Das bedeutet freilich nicht, da� das, was Auswanderer, die aus politischen Gr�nden ihre Heimat
verlassen mu�ten, ihrer Nachwelt hinterlie�en, gelogen sein mu�, wenn es der offiziellen
Geschichtsschreibung widerspricht. Schlie�lich spiegelt die Geschichtsschreibung keine
Einzelschicksale wider, sondern befasst sich mit eher generellen Entwicklungen. Auf der
anderen Seite stellen politische Vision�re und Idealisten, die scheitern, das Geschehen
nat�rlich aus ihrer pers�nlichen politischen Warte dar, weshalb die Darstellung beispielsweise
eines franz�sischen Aristokraten, der mit knapper Not der Guillotine entkam, sehr stark von
der Beschreibung eines franz�sischen Revolutio�rs unterscheidet, der dieselben Ereignisse
schildert.
Solange also keine �berpr�fbaren Nachweise vorliegen, die die Unterschiede zwischen der
offiziellen Geschichtsschreibung und den gefundenen Aussagen herausarbeiten, w�rde ich
davon abraten derartige Darstellungen weiterzutragen. Das klingt dann viel zu �hnlich dem,
was in revisionistischen Kreisen kursiert.
Und da� in den USA heute keiner mehr die handschriftlichen Dokumente von damals lesen
kann, halte ich f�r ein Ger�cht - das allgemeine Bildungsniveau in den Staaten mag statistisch
gesehen bedenklich (bisweilen sogar gef�hrlich) niedrig sein, aber im Gegensatz dazu gibt es
dort auch eine Vielzahl von Experten auf den verschiedensten Gebieten. Es ist wohl eher so,
da� dort in vielen Archiven Dokumente lagern, die bislang noch nirgends katalogisiert wurden
und somit von den entsprechenden Experten auch gar nicht wahrgenommen werden k�nnen.
Diese genealogische Grupe h�tte ja auch eine Mitarbeit anbieten k�nnen, um genau dies zu
erm�glichen. Wenn sie aber nur davon berichten - und dies in einem alles ander als neutralen
Kontext (so jedenfalls kam das bei mir an), dann klingt das f�r mich eher nach der Methode
D�nikens, um unpolul�re "Wahrheiten" zu verbreiten.
Tut mir leid, wenn das vielleicht nicht so ganz hier rein pa�t, aber ich konnte das nicht einfach
so unkommentiert stehenlassen.
Andreas