Guten Abend in die Runde,
dass es viele Auswanderungen besonders in die USA im 19. Jahrhundert gab ist mir bekannt. Gingen aber Dithmarscher besonders zwischen 1700 und 1750 auch nach Mecklenburg? Um 1724 stellte z.B. Augusta von Mecklenburg in Dargun (Schloss) viele neue Leute ein. Besonders Handwerker wie Bäcker und Schlachter kamen aus allen Gegenden dahin. Ist bekannt, ob auch Dithmarscher darunter waren? Da wurde 1724 z.B. ein Johann Gerts Hofbäcker. Auch Seelmann (Sehlmann) siedelten dort.
Beste Grüße
Bernd (Görtz)
Hallo Andreas,
vielen Dank. Ich wusste nicht, dass Du auch in dieser Liste tätig bist.
Inzwischen habe ich tatsächlich im Kirchenbuch Neuenkirchen in Dithmarschen ein interessantes Beispiel gefunden.
Dort heiratete am 30.11.1745 Daniel Peter LAU aus Mecklenburg Frau Catharina Amalia Schroeder, Hinrich Schroeders Witwe von Tüdingswisch. Letzten Ort habe ich noch nicht gefunden. Tödienwisch gibt es zwar in diesem Kirchspiel, aber es steht dort Tüdingswisch. Vielleicht kann hier ein Dithmarschen-Kenner helfen.
Man sieht aber, dass es Mecklenburger in Dithmarschen gab. Für mich ist LAU besonders interessant, weil es diese in der Gegend Teterow, Dargun und Neukalen in dieser Zeit häufig gab und weil die auch mit Gerds (Gertz) verwandt waren. In Dithmarschen ist der Name Gerds u.ä. sehr häufig. Es könnte also sein, dass diese auch nach Mecklenburg gingen.
Beste Grüße
Bernd (Görtz)

Dabei kan es sich nur um Tödienwisch handeln
Danke Heinrich,
als Externer weiß man ja nich,t ob es vielleicht ein heute nicht mehr existierender Ort war.
Schöne Sonntagsgrüße
Bernd

Kein Problem, in Sachsen u.U. habe ich auch große Probleme
Hallo Bernd,
da bisher kaum Antworten kamen ein Versuch von mir.
Im Kaiserreich war es „schick“ einen guten und großen Dithmarscher Marschhof zu verkaufen und sich einen mehrere Hundert Hektar großen Gutshof in Mecklenburg oder Ostpreußen zu kaufen, sicherlich auch dazwischen i Pommern und Westpreußen.
Die Arbeitermigration erfolgte im 19. und 20. Jahrhundert, vermutlich mit Beginn des Kaiserreiches, von Ost nach West. Dithmarscher wanderten eher nach Übersee aus und nicht in den „ärmlichen“ Osten.
Die Besiedlung des deutschen Ostens erfolgte logischerweise von West nach Ost, aber in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die West nach Ost Wanderung meines Wissens abgeschlossen.
Ich kenne mich mit der Mecklenburger Geschichte nicht so gut aus, daher auch nur ein Versuch, aber wenn Dithmarscher im 18. Jahrhundert nach Mecklenburg gingen, dann eher vereinzelt. Hatte Mecklenburg im 18. Jahrhundert eine enge Beziehung zu Dänemark? Dann könnte das ein Grund dafür sein.
Zu dem gesuchten Ort im Kirchspiel Neuenkirchen stimme ich Heinrich voll zu, dass ist mit Sicherheit Tödienwisch!
VG
Inke (Stuertz)
Hallo Inke,
vielen Dank.
Ich habe bisher eigentlich auch nur Mecklenburger gefunden die nach Dithmarschen gingen und nicht umgekehrt. Da ging z.B. ein Johann Jochim Daniel KASCH von Neukalen in Mecklenburg um 1800 nach Heide in Dirhmarschen. Und am 30.11.1745 heiratete in Neuenkirchen Daniel Peter LAU aus Mecklenburg eine Witwe Schröder aus Tödienwisch.
Du magst recht haben, dass es um 1750 nicht besonders attraktiv war aus Dithmarschen in den Osten zu gehen.
Sicher ist aber, dass Namensträger Gerdes. Gerts usw. aus dem Westen nach Mecklenburg kamen. Dieser Name ist bei euch auch weit verbreitet, er soll aber seinen Ursprung in Ostfriesland haben.
Beste Grüße
Bernd (Görtz)

Moin, Bernd,
<< In Dithmarschen ist der Name Gerds u.ä. sehr häufig. Es könnte also sein, dass diese auch nach Mecklenburg gingen. >>
gerade bei den später von häufigen Vornamen abgeleiteten Familiennamen (wie ja auch bei Fritsche von Friedrich bzw. dessen Kurzform Fritz) ist immer zu berücksichtigen, daß diese Familiennamen, abhängig von der gebräuchlichen Verbreitung der jeweiligen Vornamen, in allen möglichen Regionen des Deutschen Reichs unabhängig voneinander entstanden waren.
Gerds war und ist also als Genitiv von Gerhard bzw. seiner Kurzform Gerd in fast allen Regionen, vor allem den nördlichen, gebräuchlich. Also in Westfalen, in Friesland ebenso wie in Dithmarschen und in Mecklenburg und verbreiteten sich sicher schon, heute nicht mehr nachweisbar, im Hochmittelalter mit der Ostkolonisation.
Ebenso sind bereits im Hochmittelalter Familiennamen wie Fritsch / Fritsche sehr zahlreich und unabhängig voneinander im mittleren und südlichen Mitteldeutschland sowie weit weg davon im südwestdeutschen alemannischen Raum (Baden, Schwaben, Elsaß, Schweiz und im westlichen Österreich) entstanden, wo es sie heute noch gibt. Dies war dialektbedingt, denn die Alemannen hatte ja ursprünglich wie die Thüringer einen gemeinsamen elbgermanischen Dialekt-Hintergrund. In anderen deutschsprachigen Regionen entstand analog Fritz / Fritze.
Eine Stecknadel im riesigen Heuhaufen. Dennoch viel Glück mit Deinem DNA-Projekt.
Viele Grüße,
Jürgen
Moin, Inke,
ich bin seit Jahrzehnten auf der Suche nach der nirgends dokumentierten Herkunft meiner GERBER / GERBERT, die zum ersten Mal in Person des Ackermanns Hinrich oder Henrich GERBER (spätere Schreibweise ab Jürgen Hinrich: GERBERT) in Rohlsdorf, Herrschaft Meyenburg, 1686/1687 im „Prignitz-Kataster“ erwähnt werden.
Er muß etwa 1630 geboren sein, sein Sohn Jürgen etwa 1660 und dessen Sohn Jürgen Hinrich etwa 1680, also alle drei herkunftsbezogen nicht in Rohlsdorf und Umgebung und die ersten beiden nicht mit der Mutter dokumentiert. Sie stammten durchaus von weit her.
Sind in Eurem Findbuch oder sonstigen Aufzeichnungen ab dem 17. Jh. als „unbekannt verzogen bzw. verschwunden“ vielleicht Personen dieses oder ähnlichen Namens bekannt?
Auch eine Stecknadel im Heuhaufen …
Viele Grüße,
Jürgen
Moin Jürgen,
da hast Du völlig recht. Gerade was mein Haplogroup-Treffer in Dithmarschen betrifft, kann man den nicht direkt einer bestimmten Zeit zuordnen. Das bedeutet, dass meine Verwandtschaft mit den Dithmarschener Gerds Jahrhunderte zurück liegen kann. Das ist auch sehr wahrscheinlich. Da ich aber auch so viele autosomale Treffer in Dithmarschen hatte, wollte ich doch schauen, ob vielleicht doch eine direkte Verbindung zu meinen Mecklenburger Gerds vorhanden ist. Bisher war ich aber erfolglos.
Besten Dank
Bernd (Görtz)
