Guten Abend
Ich w�rde aber das Umziehen von G�rlitz (geh�rte sogar
mal zu Sachsen) ins benachbarte Sachsen nicht "Auswandern" nennen. Dieser
Ausdruck ist wohl nur bei Verlassen des eigenen Landes angebracht.
...eines vorweg, es gibt sicherlich Geschichtler, die das besser beantworten
k�nnen.
Aber ich probiere es mal.
...ich kenne die Situation von G�rlitz nicht, aber bei mir kam es um
1700-1800 oft vor, dass Personen ins "5km entfernte" Ausland (z.b. von
Sachsen nach
Brandenburg) ausgewandert sind, weil Sie dort Land oder andere Privilegien
bekommen haben. Steuerverg�nstigungen, Freiheit im Glauben, Freiheit von
der feudalen Abh�ngigkeit, etc.
...aus Wikipedia:
1819 wurde die Erbuntert�nigkeit in den von Sachsen �bernommenen Landen
beseitigt.
Die letzten Spuren der Leibeigenschaft wurden in der Oberlausitz durch ein
Gesetz von 1832 beseitigt.
Fr�her waren die Grenzen halt kleiner. Und das Reisen bzw. Auswandern
teilweise
mit gro�en H�rden verbunden.
In einem anderen Fall ging es um die Auswanderung in eine hundert km
entfernte
Stadt, da war viel Schriftwechsel erforderlich, um das genehmigt zu
bekommen.
Nachweis eines Berufes, eines m�glichen Einkommens in der neuen Gegend,
schlie�lich wollte man keine sozialen Notf�lle ins Land holen.
...zur�ck zu G�rlitz:
G�rlitz, zu Schlesien geh�rend, war preu�isch.
Sachsen nicht.
Sachsen k�mpfte mit �sterreich zusammen im Dt. Krieg gegen Preu�en und
verlor.
Seit 1871 ist Sachsen also auch preu�isch.
...aus Wikipedia:
Sachsen im Deutschen Kaiserreich
Am 14. Juni 1866 stellte sich Sachsen im �sterreichisch-preu�ischen Konflikt
auf die Seite Wiens. Sachsen wurde schnell von preu�ischen Truppen besetzt
und seine Armee teilte bei K�niggr�tz die knappe Niederlage der
�sterreicher. Im Friedensvertrag von Berlin musste die s�chsische Regierung
schlie�lich die politischen Ver�nderungen anerkennen und das Land wurde
Mitglied im Norddeutschen Bund unter preu�ischer F�hrung. Sachsens
staatliche Souver�nit�t war seitdem stark eingeschr�nkt. 1870/71 nahm das
K�nigreich am Deutsch-Franz�sischen Krieg teil und 1871 wurde das Land Teil
des neu begr�ndeten Deutschen Reiches.
1868 wurde eine Verfassungs�nderung durchgef�hrt, die dem Landtag mehr
Rechte einr�umte und das Wahlrecht zur II. Kammer auf eine breitere Basis
stellte.
Sachsen profitierte nach 1871 besonders von dem allgemeinen Aufschwung in
Deutschland. Es war das Land mit der h�chsten Industriedichte und dem
h�chsten Nationaleinkommen (pro Kopf) unter allen deutschen Bundesstaaten.
...demnach ist streng genommen im Jahre 1881 wohl nicht von Auswanderung zu
sprechen. Dagegen vor 1870 wohl schon.
Gru�
Danny