Ich zitiere
Auf Grund von “Frieden, Pockenimpfung und Kartoffelanbau” verdoppelte sich die schwedische Bevölkerung 1750-1850. Da die Industrialisierung nur zögerlich in Gang kam, war das Ergebnis Überbevölkerung. 1821-1920 wanderten mehr als 1,3 Mio Schweden aus, durchschnittlich 3 % der Bevölkerung jährlich, 1880-94 8% jährlich
1865 und 1866 war die Ernte schlecht; 1867 regnete es übermäßig viel, und 1868 war Dürre. Die Vorräte waren da nach zwei fehlgeschlagenen Ernten minimal. Ein Drittel aller Haustiere wurde geschlachtet, um die Krise zu überwinden, aber viele Landbewohner mussten betteln, um zu überleben. Wer Geld für die Atlantikquerung zusammensparen konnte, ging nach Nordamerika, sonst fuhr man als Saisonarbeiter über den Öresund nach Seeland, oft in die Ziegeleiproduktion – und eben nach Norddeutschland: 1,2 Mio gingen nach Nordamerika, 81.500 nach Dänemark, 26.500 nach Deutschland usw.
1884 wurde im Reichstag ein Gesetz verabschiedet, dass nur schwedische Agenten in Schweden Auswanderer anwerben durften; diese organisierten auch die Überfahrt auf großen Schiffen.
Die Parallele zur Auswanderung durch Hamburg, wie es in der Ballin-Stadt dargestellt wird, ist deutlich.
Inger Buchard
Dänemark