Auswanderer - Emigrants - English text below

Moin,

k�rzlich lief auf Phoenix eine vierteilige Dokumentationsreihe mit dem Titel "Deutsche in Amerika". Ich habe alle vier Teile aufgenommen. Wer Interesse daran hat, schicke mir bitte eine kurze Nachricht an harald.tobias@gmx.net

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Die Reihe zeigt, was die deutschen Auswanderer vor damals dazu bewegte, ihrer Heimat den R�cken zu kehren und ein neues Leben in der Ungewissheit der "Neuen Welt" zu beginnen. 60 Millionen Amerikaner sind deutschst�mmig. Ihre Leistungen z�hlen bis heute zur Basis der amerikanischen Kultur. Die Filme erz�hlen anhand spannender Familiengeschichten, wie die Integration damals verlief. Im Sommer 2003 kommt eine Gruppe von 40 Deutsch-Amerikanern aus Loose Creek, Missouri, nach Deutschland. Sie ist auf der Suche nach ihren Wurzeln und wird auf einem Bauernhof im Rheinland f�ndig. Vom M�nkshof sind ihre Vorfahren vor 150 Jahren aufgebrochen in die "Neue Welt". Wie so viele flohen sie vor Armut, Hunger und politischer Unterdr�ckung. Millionen Deutsche machten sich im 19. Jahrhundert auf den Weg ins Ungewisse. Ein �beraus eintr�gliches Gesch�ft f�r Werber, Reeder und Kapit�ne.

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Man schreibt das Jahr 1862 - in Amerika tobt der B�rgerkrieg. Eine Gruppe von 65 jungen M�nnern flieht �ber die texanische Pr�rie vor den Texas Rangern. Es sind S�hne von deutschen Farmern, die verzweifelt versuchen Mexiko zu erreichen. Unter den Gehetzten sind Julius Schlickum und sein Freund Wilhelm Klier, �berzeugte Pazifisten, die nichts mehr hassen als die Sklaverei. Nur 15 Jahre vorher waren ihre Familien aus Deutschland voller Hoffnung in Galveston gelandet. Sie hatten ihre letzten Ersparnisse geopfert, um dem Elend daheim zu entfliehen. Es sind Bauern, die es nicht mehr ertragen k�nnen von ihren Feudalherren geg�ngelt zu werden, Handwerker, denen die fortschreitende Industrialisierung keine Chance l�sst in ihrem Beruf zu arbeiten, Menschen, die die engstirnige Kleinstaaterei nicht mehr ertragen. Jetzt hoffen sie auf ein besseres Leben in Texas.

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F�r die einen wird der amerikanische Traum Realit�t, f�r die anderen eine Probe auf Leben und Tod. Am 15. Juni 1904 gellen Schreie �ber den East River. Die Schreie von Ertrinkenden. Die "General Slocum", ein Ausflugsdampfer, war auf dem Weg nach Long Island. An Bord befanden sich haupts�chlich Familien aus New Yorks Deutschenviertel "Little Germany". �ber 1.000 Deutsche finden an diesem Fr�hsommertag den Tod, ertrinken, verbrennen oder werden von den Schaufelr�dern zerquetscht. Die Katastrophe markiert das Ende von "Kleindeutschland" - die deutsche Gemeinde in der Lower Eastside von New York wird sich davon nie mehr erholen. "Little Germanys" bl�hten �berall in den Staaten in der zweiten H�lfte des 19. Jahrhunderts. Ob Gesch�fte, Schulen oder Kirchen - alles ist in diesen Vierteln in deutscher Hand. Mehr als 70.000 Deutsche leben in Little Germany, New York. Ellis Island ist die zentrale Einwanderungsstelle. Die Neuank�mmlinge sind �berwiegend einfache Handwerker, die billig wohnen, hart arbeiten und sparsam
wirtschaften. Die Steinwegs gr�nden drei Jahre nach ihrer Ankunft in New York "Steinway & Sons" und lassen sich mit ihrer Firma in Manhattan nieder. Alle Kinder arbeiten im Familienbetrieb. Sie entwickeln den Steinway-Fl�gel., erhalten zahlreiche Patente, ihre Instrumente erlangen Weltruf.

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Die Deutsch-Amerikaner bilden zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine der wichtigsten ethnischen Gruppen in Wirtschaft, Finanzen, Bildung, Forschung und Landwirtschaft. Mit Sorge wendet sich ihr Blick jetzt auf die alte Heimat. Der Zweite Weltkrieg bedroht auch sie, anti-deutsche Propaganda heizt die Kriegsstimmung an und sorgt in Amerika f�r Intoleranz und Hass. Es sind die gleichen Muster, die schon w�hrend des Ersten Weltkriegs Deutsch-Amerikaner unter Druck setzten: Alles Deutsche wird aus der amerikanischen Sprache verbannt. Deutsche Namen werden amerikanisiert, deutsche Kultur verschwindet aus dem �ffentlichen Leben. W�hrend beider Weltkriege versuchen die Deutsch-Amerikaner ihre Identit�t zu verbergen. Viele werden als Spione verd�chtigt - so auch Max Ebel, der sich in Amerika freiwillig zum Kriegsdienst meldet, aber wegen seiner Mutter nicht in Europa eingesetzt werden will. Das wird ihm zum Verh�ngnis. Er wird verhaftet und f�r viele Monate interniert.