August Friedrich Pampe

Hallo Herr Paul!

Wer hilft mir bei der seit rund 100 Jahren erfolglosen Suche nach der
Herkunft des renommierten Vorfahren

August Friedrich Pampe, Landschaftsrendant in Mohrungen/Ostpr. ?

1. oo 1794 Wittigwalde/Ostpr. Johanna Clar. Friederike Starkow
2. oo 1808 Göttchendorf Amt Schmauch/Ostpr. Eleonora Charlotta Loysa Clemens
+ 1837 Mohrungen/Ostpr.

1813 Abgeordneter der Landstände, anwesend bei der Yorkschen Erklärung

* um 1757 wann / wo genau, von welchen Eltern ?

Im Buch

Georg Bujack: Zum Andenken an die Mitglieder des preußischen Landtags im Februar 1813 zu Königsberg und an die Thaten der Preußischen Landwehr und des Preußischen National-Kavallerie-Regiments in den Jahren 1813 und 1814. Im Auftrage der Ostpreußischen Provinzialverwaltung neu bearbeitet von Adalbert Bezzenberger. Königsberg i. Pr. 1900

ist auf den Seiten 99-100 folgendes über ihn aufgeführt:

"Landschafts-Rendant Pampe (August) aus Mohrungen, Vertreter der Städte des Mohrungischen Kreises.
Geb. 7. August 1755, gestorben April 1837, war anfänglich Hilfsarbeiter bei der Landschafts-Departements-Direktion in Mohrungen, wurde später Rendant bei der Landschaft daselbst, in welcher Stellung er bis zu seinem Tode verblieb. Er war eine Zeitlang Dolmetscher im französischen Kriege.
Direkte Nachkommen sind eine einzige noch lebende Tochter Clementine Pampe, verheiratet mit dem Präsidenten der Klosterkammer Sauerhering in Hannover, und deren Kinder; ferner folgende Enkel: Kaufmann Hugo Pampe in Freiburg, Sekond-Leutnant Oscar Pampe in Danzig im Pionier-Bat. No. 1, Ingenieur Franz Pampe in Halle a. d. S., Amtsvorsteher und Amtsanwalt Gustav Pampe in Wischwill, Hauptzollamts-Assistent Gustav Pampe in Pillau, Otto von Oehlschläger Staatssekretär in Berlin, Carl Oehlschläger Landwirt in Döhlau.
Die Familie stammt von französischen protestantischen Emigranten, deren Vorfahren von Spanien nach Frankreich eingewandert waren.
Der Zeitpunkt der Einwanderung nach Preußen, sowie nähere Angaben über die Eltern können nicht gemacht werden.
Mitteilung des Enkels Amtsvorstehers und Amtsanwalt Georg Pampe d. d. Wischwill 10. April 1889."

Den Widerspruch im Buch, ob der Wischwiller Enkel nun Gustav der Georg heißt (ich vermute letzteres), kann ich nicht so ohne weiteres klären.

B. Januar 1809 wird er als Bürger von Mohrungen in der Bürgermatrikel
eingetragen, nachdem er im vorhergehenden Jahr die zweite Ehe geschlossen
hat. Darin ist er vermerkt als "Großbürger, Officier gewesen".

Soll mit der Bezeichnung Officier sein staatlicher Dienst gemeint sein oder
war er etwa als Offizier beim Militär ?

C. Keinesfalls stammt er aus Ostpreußen, sondern soll laut Staatsarchiv
Königsberg/Ostpr. (1937) in Berlin geboren sein

Das werden die wohl kaum erfunden haben. Zumal auch das Bürgerbuch Mohrungen "Berlin" als Herkunfts-/Geburtsort angibt.

als Sohn eines Militärs.
Militärkirchenbücher geben nichts mehr her.

Und die zivilen Kirchenbücher?

Stammten die Eltern aus Neumark, Pommern oder Berlin, wo der Name häufig
vertreten ist ?

Ich tippe doch stark auf Berlin.

Viele Grüße

Carsten Fecker

Lieber Carsten,

Deine Antwort kann ich leicht nachzuvollziehen - und sie ist gut gemeint.
Aber nun muss ich doch ergänzen: während der Jahrzehnte von Forschung ist
die Quelle Bujack natürlich weidlich ausgewertet worden. Sie enthält teils
richtige, teils fragwürdige Angaben (zB ist die Erzählung von hugenottischer
Abkunft sehr zweifelhaft und beruht vermutlich auf der Tatsache, dass sich
unter den Vorfahren der 2. Frau ein hugenottischer Bareyre befand; die
Angabe des Geburtsdatums ist eindeutig falsch: er muss um 1757 geboren
sein).

Meine Ahnenforschungsdaten gehen teils weiter zurück, die von Bujack
angegebenen Personen haben früher Beiträge geliefert.

Nicht jedoch gibt es Daten betreffend A.F. Pampes Herkunft.

Die zivilen Kirchenbücher in Ostpreußen wurden schon vor 1940 ausgewertet
und geben nichts her.

Natürlich hat man in Berlin nachgefragt und schon vor 1945 keine Daten
gefunden. Einzig die Charité ist anscheinend noch nicht gefragt worden, ob
A.F. womöglich als uneheliches Kind geboren wurde. Ob die Register dort noch
existieren ist mir nicht bekannt. Will ich noch herausfinden.

Wegen seiner Einheirat in Pfarrerfamilien hat man vor allem an Werblitz und
anderer Orte der Neumark mit den Pfarrern gedacht. Aber das dortige
Kirchenbuch ist leider verschollen.

Vorerst kann ich nur all das erforschen, was leichter ist, und ggf
ausschließen. Dazu gehört zB die Frage, ob es in Stolp eine Garnison gab und
uU noch Unterlagen darüber. Denn warum sollte A.F. von Berlin oder Neumark
nach Ostpreußen gegangen sein und auf dem Weg dahin eine Pfarrerstochter
geheiratet haben, die eigentlich aus dem Stolper Raum stammte ? Riecht das
nicht nach Militärdienst in Stolp ?

Die Einheirat in Pfarrersfamilien lässt eher auf die Neumark schließen als
auf Berlin, wo es mW nur einfache Handwerker namens Pampe gab. A.F. aber war
offenbar gebildet, sprach französisch und polnisch, diente anscheinend eine
zeitlang als Dolmetscher und rechnete sich zum Großbürgertum.

Kurzum: das ist ein Fall für einen Kriminalisten

Gruß
Hartmut Paul