Aspekte der Regionalgeschichte
Reihe von Veranstaltungen in allen Gemeinden des Kreises St. Wendel und
in
den Nachbarregionen Überblick über die bereits feststehenden
Kulani-Veranstaltungen in St. Wendel
Ganz unterschiedliche Aspekte der Regionalgeschichte behandeln die
zahlreichen Vorträge, die in diesem Jahr geplant sind. Ein Überblick über
die
bereits feststehenden Veranstaltungen. Weitere sind geplant. Hier die
Themen
und Programmpunkte im Einzelnen.
St. Wendel: Dienstag, 5. Februar, 18 Uhr: Eröffnungsvortrag „Der
Pauperismus und das lange 19. Jahrhundert“ von Johannes Schmidt, St.
Wendel,
Wendelinushof
Tholey: 23. April: Vortrag „Nikolaus Warken genannt Eckstein und seine
Rolle in der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts“ von Michael Sander,
19
Uhr, Kulturhalle Hasborn. Nikolaus Warken, genannt Eckstein, aus Hasborn
war
ein deutscher Bergarbeiter, Streikführer bei Arbeitskämpfen im Saarrevier
sowie von 1889 bis 1893 Vorsitzender des Rechtsschutzvereins für die
bergmännische Bevölkerung des Oberbergamtsbezirks Bonn.
Marpingen: 7. Mai: Vortrag „Der Kulturkampf im St. Wendeler Land“ von
Edgar Schwer, Nonnweiler, 19 Uhr, Kulturzentrum Alte Mühle in Marpingen.
Als
Kulturkampf wird in Deutschland traditionell der Konflikt zwischen dem
Königreich Preußen, später dem Deutschen Kaiserreich unter Reichskanzler
Otto
von Bismarck, und der katholischen Kirche unter Papst Pius IX.
bezeichnet.
Diese Auseinandersetzungen eskalierten ab 1871 und wurden 1878 beendet,
jedoch erst 1887 diplomatisch beigelegt. Edgar Schwer gibt einen
Überblick über
diese Zeit im St. Wendeler Land.
14. Mai: Vortrag „Der Kulturkampf in Marpingen“ von Johannes Naumann, 19
Uhr, Kulturzentrum Alte Mühle in Marpingen. Eine europaweit wahrgenommene
Sonderrolle spielten die Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit den
Marienerscheinungen in Marpingen. Johannes Naumann hat sich intensiv mit
der
Geschichte beschäftigt und bisher nicht ausgewertetes Archivmaterial
genutzt.
Freisen: 11. Mai: Vortrag „Die Freisener Achate im Spiegel der Geschichte“
von Martin Schupp, 18 Uhr, Bruchwaldhalle Freisen. Im Rahmen der 30.
Freisener Mineralienbörse beleuchtet Martin Schupp, Präsident der
Deutschen
Edelsteinstraße, die Geschichte der Freisener Achate. Diese waren schon zu
Zeiten überregional bekannt, als Idar-Oberstein noch gar keine Rolle
spielte.
Kusel: 11. Juni: Vortrag „Die Wandermusikanten und ihre wirtschaftliche
Bedeutung im 19. Jahrhundert“ von Dieter Zenglein, Kusel, 19 Uhr,
Musikantenmuseum auf der Burg Lichtenberg. Als Teil der Westpfalz gab es
auch im
Ostertal Wandermusikanten. Das Wandermusikantentum war ein Wandergewerbe,
das
sich etwa ab 1830 in einem Teilgebiet der Westpfalz, das heute
Musikantenland
genannt wird, entwickelte. Die Blütezeit lag zwischen 1850 und dem Ersten
Weltkrieg. In dieser Zeit zogen mehrere Tausend Musikanten durch die
gesamte Welt und verdienten den Lebensunterhalt für sich und ihre
Familien.
Oberalben, 25. Juni: Vortrag „Die Auswanderungen im 18. und 19.
Jahrhundert und ihre Bedeutung“ von Roland Geiger, St. Wendel, 19 Uhr,
Auswanderermuseum in Oberalben bei Kusel. Auswanderung hat im 18. und 19.
Jahrhundert in
unserer Region eine große Rolle gespielt. Roland Geiger beschäftigt sich
seit Jahren intensiv.
Birkenfeld: 18. Juni: Vortrag „Analytischer Vergleich der Fürstentümer
Birkenfeld und Lichtenberg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“ von
Klaus-Peter Brand, 19 Uhr, Zanghaus in Birkenfeld. Nach der Niederlage
von
Napoleon Bonaparte veränderte der Wiener Kongress vom 18. September 1814
bis 9.
Juni 1815 die politische Landkarte des Kontinentes erheblich. So
entstanden in unserer Region die Fürstentümer Birkenfeld und Lichtenberg.
Der
Historiker Klaus-Peter Brand aus Idar-Oberstein beschäftigt sich mit den
Unterschieden der beiden Fürstentümer.
Wadern: 2. Juli: Vortrag „Von Fürst Anton zur Malergräfin Octavie de
Lasalle“, 19 Uhr, Stadtmuseum Wadern. Die Dörfer Primstal (ehemals
Mühlfeld und
Mettnich) und Eiweiler gehörten bis zur französischen Revolution zur
Reichsherrschaft Dagstuhl.
Oberthal: 3. September: Vortrag „Rötelstein: ein Mineral kehrt in das
Bewusstsein einer Region zurück“ von Hermann Scheid, Bürgermeister a.D.,
19
Uhr, Rathaus Oberthal. Nachdem Ende der 30er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts der Rötelabbau eingestellt wurde, ist der Rötel in
Vergessenheit geraten.
Dieses hat sich in den letzten Jahren geändert. Hermann Scheid gibt als
Zeitzeuge einen Überblick über diese Entwicklung.
Namborn: 5. November: Vortrag „Namborn eine ehemals dreigeteilte
Landschaft mit ihrer Geschichte und historischen Grenzen“ von Johannes
Naumann, 19
Uhr, Ort steht noch nicht fest.
Nonnweiler: 19. November: Vortrag „Erz und Eisen im Hochwald: Keimzelle
der saarländischen Schwerindustrie“ von Edgar Schwer, 19 Uhr: Castellum
in
Nonnweiler-Kastel. Bereits zur Zeit der Kelten war das Eisenvorkommen im
Hochwald von großer Bedeutung. Und auch in der Neuzeit hat das Eisenerz
und die
Eisenindustrie im Hochwald als Keimzelle der saarländischen
Schwerindustrie eine große Rolle gespielt.