Liebe Listenteilnehmer,
als "alter" Westberliner habe ich es heute "gewagt", in die Region des Scharmützelsees zu fahren.
Schon seit 12 Jahren war es mein Wunsch, mit dem Fahrrad, den Scharmützelsee einen Besuch
abzustatten. Beruflich hatte ich per PKW monatlich bis zu 4000 km in der " alten " deutschen
Heimat bewältigt von Rostock bis Zittau, nie Zeit gehabt, mir die wunderschöne Landschaft in
Ruhe anzusehen.
Seit 2 Jahren habe ich einen Artikel der Berliner Morgenpost in meiner Ablage - unbeantwortet -
vorliegen gehabt, und heute habe ich es geschafft.
Es ist ein Bericht über diese Region, aber aus den vielen Anfragen der Listenteilnehmer- wo stand
die Mühle xyz, wo die Kirche, soll das ein kleiner Beitrag sein.
Die Seen liegen südöstlich von Berlin, Autobahn Richtung Frankfurt/Oder, Ausfahrt
Fürstenwalde West, nach ca. 6km Bad Saarow.
Unter der Rubrik Seensüchte stand zu den einzelnen Orten folgender Kommentar:
Storkow
Die Stadt ist eine der ältesten Ansiedlungen in der Mark. Der Storch ist seit dem 14. Jahrhundert
das Wappentier. Wahrzeichen der Stadt sind die Friedenseiche von 1814 und die Pfarrkirche.
Die Schleusenanlage, im Sommer für die Wasserwanderer die Pforte zum Scharmützelsee, ist
inzwischen wieder mit einer Klappbrücke ausgestattet worden. Die nahen Waltersberge sind die
größte Binnendüne des Landes. Der Kenner kann hier seltene Steppenpflanzen entdecken.
Alt-Stahnsdorf
Der Ort gehörte seit 1450 zum Besitz derer von Milow. 1653 erbaute der Große Kurfürst hier ein
Schloss. Sehenswert ist der Gutspark mit 300 Jahren alten Eichen und Buchen. Einst bestand hier
eine Musterwirtschaft nach holländischem Vorbild.
Philadelphia
1713 wurden hier Kolonisten aus Franken, Sachsen, Holland und Friesen angesiedelt. Ursprünglich
wollten sie nach Amerika auswandern- daher der eigenartige Ortsname. Die Umgebung des Ortes
wird durch schöne Mischwälder sowie Ton- und Kiesseen geprägt. Die Marstallwiesen sind
Binnensalzstellen, auf denen Pflanzen wachssen, die sonst nur am Meer vorkommen.
Groß Schauen
Sehenswert im Ort ist die kleine Fachwerkkirche aus dem 16. Jahrhundert. Die Natur in der
Umgebung ist noch fast unberührt und lädt zum Wandern ein. Am Groß Schauerner See befindet
sich ein zehn Meter hoher Aussichtsturm, von dem aus man einen guten Überblick über das
Naturschutzgebiet gewinnt.
Selchow
Der Ort verfügt über einen denkmalgeschützten Dorfanger mit Kirche, Schule und Spritzenhaus
aus Backstein. Außerdem gibt es Wohnstakllanlagen und ein Gutshaus mit Park von 1913 zu
sehen. Ein Aussichtsturm erlaubt den Blick auf die Märkische Landschaft.
Bugh
Der Ort ist ein typischer slawisches Rundplatzdorf. Auf dem Dorfplatz befindet sich heute eine
sehenswerter alter Baumbestand. Die Landschaft rund um Bugh bietet Hochmoore und Trocken-
rasen als Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit. Der Bugher See und deer Wucksee laden zum
Baden und zur Naturbeobachtung ein.
Rauen
Die Backsteinkirche zeugt von der frühen Besiedlung des Ortes im 12./13. Jahrhundert . Die
nahen Rauener Berge laden zum Wandern ein. Liegt Schnee, ist sogar Wintersport möglich.
Dahmsdorf
Der kleine Ort am Storkower See wurde 1376 erstmals erwähnt. Die Wehrkirche St, Thomas stammt
aus dem 13./14. Jahrhundert und wurde nach der Zerstörung im 30jährigen Krieg wieder aufgebaut.
Auf dem benachbarten Friedhof findet man die Familiengruft des Forstmeisters WOLFF.
Wahrzeichen des Ortes ist der 36 Meter hohe " Aquaglobus ", der der Wasserversorgung dient.
Man gelangt mit Dampfer oder Fähre über den See nach Dahmsdorf, dessen ruhige Umgebung
auch zum Wander einlädt.
Petersdorf
Seit 1680 wurde in Petersdorf Braunkohle abgebaut. Zur gleichen Zeit gab es auch noch Weinbau.
Wanderwege, die durch die herrlichen Wälder der Umgebung führen, verbinden das Dorf mit
Rauen und Bad Saarow.
Langewahl
Der ungewöhnliche Name des Ortes rührt von seinen Gründer her. Der preußische Hauptmann
WINKELMANN konnte sich 1753 lange nicht entscheiden, wo er siedeln wollte. Heute hat das
Dorf 700 Einwohner. Die nahen Dubrower Berge kann man gut erwandern. In der Nähe liegt
" die Quelle ", eine so genannte Osterquelle, von der traditionell in der Osternacht "Osterwasser"
geholt wird.
Golm
Am Fuß der Dubrower Berge liegt Golm. Die Kirche, 1495 geweiht, verfügt über eine Glocke
aus dem Jahr 1553. Das Gotteshaus wurde jüngst restauriert. Über das Leben der Dorfbewohner
informiert eine Heimatstube.
Bad Saarow
Der Ort am Ufer des Scharmützelsees, einst als eines der verlassensten Nester der Mark Brandenburg
bezeichnet, ist seit 1914 mit dem Bau des Moorbades ein Ort der Erholung. In den 20iger Jahren
traf sich hier die Berlineer Prominenz aus Kunst und Politik. Nach der Wene entwickelte sich
Bad Saarow zu einem modeernen Kurort. 1998 wurde die Saarow Therme eröffnet. Der Ort
bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Außerdem gibt es ein Theater und ab-
wechslungsreiche Gastronomie.
Reichenwalde
Der Ort wurde im ausgehenden 14. Jahrhundert als Pfarrort erwähnt. Die Dorfkirche hat einen
Wehrturm aus Feld- und Backstein. In der Umgebung lohnt sich eine Wanderung zu den Rauener
Steinen.
Diensdorf-Radlow
Der Ort, 1490 erstmals urkundlich erwähnt, liegt am Ostufer des Scharnmützelsses. Seit 1907
kommen Ausflügler, um sich in der schönen Umgebung zu erholen. Neben dem Badestrand in der
Ortsmitte liegt der Jacfhthafen. Zukünftig soll hier auch ein Freizeitpark entstehen.
Wendisch Rietz
Der Ort, der schon 1240 bestanden hat, liegt zwischen Scharmützelsse und Storkoer See.
Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Dampferverkehr von Berlin her aufgenommen. Die
"Neue Mühle", ein der ältesten Mühlen in Deutschland, steht unter Denkmalschutz. Von
Wendisch Rietz aus gibt es verschiedene Wanderrouten, so ein Naturlehrpfad am Seeufer und
ein Rundweg um den Gubigsee.
Es hat mir und meiner Frau sehr gut gefallen und wir werden als nächstes den Storkower See
in Angriff nehmen.
Herzliche Grüsse aus Berlin
Bernd