Archivunterlagen

In einer eMail vom 07.12.2006 18:25:55 Westeuropäische Normalzeit schreibt
ow-preussen-l-request@genealogy.net:

Ja, leider Elfa, so ist das heutzutage: Nach neueren internationalen

Abkommen müssen Archivunterlagen (und dazu zählt man dann wohl auch dies
Adressbuch) immer im Entstehungsgebiet (meist sogar am Entstehungs- bzw.
Bezugsort) aufbewahrt werden. Es sind deshalb bereits "gerettete" Unterlagen
in das heutige Polen "zurückgeschickt" worden. Auf die Zugangsmöglichkeiten
kam es den Herrschaften, die das vereinbart haben, wohl leider nicht an.<<
* * * * *
Wenn dem tatsächlich so wäre, dann dürfte es z.B. den unglaublich großen
Bestand des ehemaligen Königsberger Staatsarchives im Staatsarchiv Berlin gar
nicht geben. Mir liegen keine Informationen vor, wonach dieser Bestand aufgrund
oben genannter angeblicher Abkommen gefährdet sein sollte.

Grüße aus Berlin
Viktor Haupt

Hallo, guten Tag, alle zusammen, langsam wird die Diskussion interessant. Aber
Genaues weiss keiner. Warum fragen wir nicht einfach einmal direkt beim
Verursacher oder Entscheider nach??? Wer ist denn in dem neueren
internationalen Abkommen mit am Tisch?? Das muss doch festzustellen sein.
Herzliche Grüsse

P. S. Mein Interesse ist inzwischen so wach geworden, dass ich gerne einmal
Mäuschen bei den Sitzungen der Historischen Kommission oder wie auch immer
diese Abkommenentscheidungsträgerverantwortlichenmitglieder heissen mögen.

  Ja, leider Elfa, so ist das heutzutage: Nach neueren internationalen

Guten Tag,
Diese jetzt aufgekommene Diskussion über die Rückgabe der Kirchenbücher an
die polnischen Diozesen ist doch ein alter Hut und wurde seinerzeit auch zu
Genüge diskutiert.
Die Rückgabe erfolgte doch schon im Jahre 2001-2002, was soll den jetzt noch
zu diskutieren sein?

Erfreulich ist, dass sich dort in Polen Interessierte zu genealogischen
Vereinen zusammenfinden und wie hier die alten Kirchenbücher fotografieren
und verkarten bzw. auswerten.

Ein sehr gutes Beispiel aus Westpreussen ist die "Pomorskie Towarzystwo
Genealogiczne", deren Homepage man hier findet:

Dieser Verein hat sich für nicht ortsansässige Interessierte geöffnet. In
der Webseite, findet man schon Beitrittserklärungen in deutsch und englisch.
Zur Zeit ist man dabei die Regularien auch in die englische und deutsche
Sprache zu übersetzen. Es ist beabsichtigt auch deutsche und englische Texte
in den Internetseiten einzurichten.

Hier eine kleine Hilfe zum Durchsuchen der Datenbank.

Bazy Danych -> Datenbank,
Indeks Małżeństw -> Verzeichnis der Heiraten,
Indeks Chrztów -> Verzeichnis der Taufen,
Indeks Zgonów -> Sterbeeinträge,
Baza Pomorskich Cmentarzy -> Karte der Orte mit maps.google.

Lata: -> Jahr
Parafia:-> Pfarrei
Ojciec -> Vater
Matka -> Mutter
Imię -> Vorname
Nazwisko -> Nachname
Szukaj -> Suchen (Start der Suche)
Anuluj - Suche löschen.

Wir sollten diese erfolgreiche Tätigkeit der Kollegen unterstützen.

Norbert Roclawski

Hallo, guten Abend,
2002 waren viele von uns noch nicht Mitglieder der Liste, so dass wir das gar
nicht wissen können.

Es ist jedoch sehr erfreulich, dass die neuen Bewohner unserer von den
Vorvätern her angestammten Heimat jetzt auch versuchen, sich in den
geläufigen Sprachen Englisch und Deutsch zu artikulieren und zu
kommunizieren.
Herzliche Grüsse
Elfa

Elfa schrieb:

... Es ist jedoch sehr erfreulich, dass die neuen Bewohner unserer von den Vorv�tern her angestammten Heimat jetzt auch versuchen, sich in den gel�ufigen Sprachen Englisch und Deutsch zu artikulieren und zu kommunizieren.
...

Eine Aussage, f�r die ich mich bei meinen Forscherfreunden der "Pomorskie Towarzystwo Genealogiczne" hiermit in aller Form entschuldige.

Der schwerpunktm��ige Forschungsraum der "Pomorskie Towarzystwo Genealogiczne" (Pommersche Genealogische Gesellschaft) liegt nur f�r mit der osteurop�ischen Historiographie und Sprache unbeschlagene Personen �berraschend in der geographischen Region, die politisch und auf deutsch zeitweilig als altpreu�ische Provinz Westpreu�en bezeichnet wurde.

Wer die heutige Bev�lkerung gerade dieser Region pauschal als "neue Bewohner unserer von den Vorv�tern her angestammten Heimat" bezeichnet, offenbart nur eines: v�llige Unkenntnis �ber die f�r diese Region ma�geblichen besiedlungs- und bev�lkerungshistorischen Zusammenh�nge.

Hallo "Listige",

auf der von Norbert Roclawski angegebenen Webseite

findet sich auch der Link auf das Internetportal der polnischen
Standes�mter + Standesbeamten:
        http://www.usc.com.pl/ - Urz�dy Stanu Cywilnego

Die Webseite ist insofern interessant, weil sie �ber den Link
        http://www.usc.com.pl/s_urzedy.php
die Suche nach den gegenw�rtig g�ltigen Anschriften der
polnischen Standes�mter (inkl. Telefon-Nr. / Fax-Nr. /
E-Mail Adresse / u.U. Webseite) erm�glicht.
Dazu einfach den polnischen Namen der Gemeinde in das
Suchfeld eingeben und auf "szukaj" (Suche) klicken.

Sollten sich im Wort polnische Buchstaben und Sonderzeichen
befinden, die die deutsche Tastatur nicht bietet, gelingt die
Suche auch �ber die Eingabe von Teilen des Namens,
    z.B. bei "Wagrowiec [a mit H�kchen/Ogonek]"
    (= Wongrowitz / Posen)
    --> Eingabe von "wiec" unter Auslassung des
          Sonderzeichens
In der Liste dann den Namen der gesuchten Gemeinde
aktivieren oder komplett in das Suchfeld kopieren und
erneut suchen.

Die Webseite bietet in ihrem Archiv
( http://www.usc.com.pl/biuletyn.php ) auch den Zugriff
auf die Zeitschrift der Standes�mter/Standesbeamten mit
recht interessantem Inhalt - zwar auf Polnisch, aber das
Durchbl�ttern lohnt sich auch f�r die weniger
Sprachkundigen unter uns.
So zeigt z.B.
        "Heft IV, 2004"
        http://www.usc.com.pl/biuletyn/31_41_4_2004.pdf
        (dort Seite 6 ff)
wie die heutigen Ausz�ge aus den standesamtlichen Registern
aussehen (Geburtseintrag / Heiratseintrag / Sterbeeintrag),
wobei alle amtlichen Angaben des Vordrucks dreisprachig sind
(Polnisch, Franz�sisch UND Deutsch !!!!!)
Unten auf dem Formular sind die wichtigsten Begriffe in
allen relevanten EU-Sprachen angegeben !!!!!

Viel Spa� bei der Suche

Gru� aus dem Remstal bei Stuttgart

Matthias (E. Theiner)

An Elfa:
Deine Antwort halte ich für unmöglich und mehr als arrogant.
Hierfür kann man sich nur bei den Mitgliedern der Pomorskie Towarzystwo
Genealogiczne entschuldigen.
Wir leben endlich gemeinsam in Europa und sollten auch unsere Beiträge zur
Zusammenarbeit und zum Miteinander leisten. Dazu gehört in erster Linie,
dass wir von uns selbst mindestens das verlangen was wir uns von anderen
wünschen. Dort leben viele Menschen, deren Vorfahren schon vor deutscher
Zeit (vor 1772) dort lebten und deren Familien dort noch immer zuhause sind.

Norbert Roclawski

"Rinio.Carli" <Rinio.Carli@arcor.de> schrieb:

Es ist jedoch sehr erfreulich, dass die neuen Bewohner unserer von den
Vorvätern her angestammten Heimat jetzt auch versuchen, sich in den
geläufigen Sprachen Englisch und Deutsch zu artikulieren und zu
kommunizieren.

Mich hat diese zynische Aussage Elfas unangenehm berührt, schließlich waren auch große Teile der polnischen Bevölkerung von Vertreibung betroffen.

Mit nachdenklichen Grüßen

Annelotte

Hallo Hans-J�rgen Wolf und Norbert Roclawski,

danke f�r diese Kommentare bzw. Antworten.
Ich hoffe nur, das Geschriebene kommt auch beim
Adressaten an und f�hrt zum �berdenken der in
letzter Zeit vermehrt in der Liste auftauchenden
�u�erungen, die von wenig Sachkenntnis und Gesp�r
f�r die Realit�t zeugen.

Wir sollten eigentlich alle froh sein �ber das, was in
polnischen Archiven noch lagert und uns in den
vergangenen Jahren wieder zug�nglich gemacht worden
ist. Es hat n�mlich die uns�glichen Auseinandersetzungen
der letzten 90 Jahre �berdauert !
Ohne diese Voraussetzung w�ren ja z.B. viele neuere Filme
der Mormonen nicht m�glich gewesen, die jeder von uns
bestellen und auswerten kann.

Herzliche Gr��e aus dem Remstal bei Stuttgart

Matthias (E. Theiner)

Hallo, guten Morgen,
schämen hin oder her. Ein Ausrutscher, der ganz anders zu verstehen ist, als
er sich leider darstellt. Dafür entschuldige ich mich in aller Form bei
allen, die es anders aufgefasst haben. Seit Beginn meiner Familienforschung
komme ich nicht damit klar, dass Originalurkunden wie im Falle meines Onkels,
der erst 1959 widerwillig die Heimat verlassen hat, weil das Leben dort nicht
mehr möglich war unter........ ins Polnische übersetzt zugeschickt werden.
Obwohl ich von meiner Mutter /Schwester von Onkel Willi schlechte Kopien der
Original-Deutschen-Urkunden im Besitz habe. Ich habe meinen Onkel im Jahre
1959 bei seiner Tochter, meine Cousine, besucht. Er zeigte mir eine Bank
unter Bäumen und Gebüsch, die er sich gebaut hatte. Ich fragte ihn, damals
noch recht jung: "Onkel Willi, sag mal, das ist aber ein dunkler Platz, den
Du Dir zum Grübeln ausgedacht hast." Er antwortete mir: "Ich muss mich vor
der Sonne schämen, DASS ICH MEINE HEIMAT VERLASSEN HABE." Vielleicht hat er
auch "musste" gesagt. Das hat mich damals so sehr berührt. Er hat seine Heimat
und seine Scholle sehr, sehr lieb gehabt und dafür den Acker Jahr für Jahr
bearbeitet. Zur Erntezeit kamen Menschen aus Nordrheinwestfalen zur Hilfe.
Als ich 1999 in dem Ort war, trafen wir eine deutschstämmige Frau, die auch
als Kind bei meinem Onkel in der Erntezeit mitgeholfen hat. Sie hat mir viel
von ihm erzählt, u. a. auch, dass er immer in weiss gekleidet war mit weisser
Mütze - auch bei den dreckigen Arbeiten. Daran kann ich mich allerdings auch
noch erinnern. Meine e-mail - über die sich so viele erbossen - hat diesen
Hintergrund. Mein Onkel war sehr, sehr lieb. Im Sommer schickte meine Mutter
gerne ihre Kinder aufs Land zu ihm. Er ist dann im Jahre 1962 gestorben. Was
mir sehr leid getan hat. Ich hätte ihn so gerne noch viel fragen mögen.
Elfa

"Rinio.Carli" <Rinio.Carli@arcor.de> schrieb:

sch�men hin oder her. Ein Ausrutscher, der ganz anders zu verstehen ist,

als er sich leider darstellt. Daf�r entschuldige ich mich in aller Form bei
allen, die es anders aufgefasst haben.

Weshalb diese Scheinheiligkeit? Ihre "Gesinnung" l�sst sich mehrfach im
Listenarchiv nachlesen, z.B. Februar/Marz/Juni 2004.

Als ich 1999 in dem Ort war, trafen wir eine deutschst�mmige Frau, die

auch als Kind bei meinem Onkel in der Erntezeit mitgeholfen hat. Sie hat mir
viel
von ihm erz�hlt, u. a. auch, dass er immer in weiss gekleidet war mit
weisser M�tze - auch bei den dreckigen Arbeiten.

Eigentlich ein Kennzeichen des POLNISCHEN (Klein)Adels. Ironie des
Schicksals?

Yvonne Storek

Hallo liebe Ahnenforscher,
mir geht die Gesinnungsschn�ffelei in dieser Liste auf den Nerv! Ist denn das notwendig? Wer will sich denn hier wozu profilieren? Vertreibung ist nun mal ein gro�es Verbrechen nach dem V�lkerrecht, auch wenn die Betroffenen Deutsche sind. Sind wir denn ein minderwertiges Volk? Man kann doch die Vertreibung von ann�hernd 15 Millionen Deutschen aus ihrer Heimat nicht immer wieder zu rechtfertigen versuchen oder einfach unter den Teppich der Geschichte kehren!
Ich suche hier in der Liste sachliche Beitr�ge die Ahnenforschung betreffend. Wer sich zu dem Thema Vertreibung auslassen m�chte, soll sich doch anderenorts an Foren zu politischen oder historischen Themen beteiligen. Ich bitte Sie, nicht auf meinen Beitrag zu antworten und die Diskussion einfach zu beenden.
Mit freundlichen Gr��en
Helmut Fellbrich