Archiv Breslau, wer kennt sich aus mit Kosten

In einer eMail vom 02.11.2004 19:25:17 Westeuropäische Normalzeit schreibt
mj.marx@arcor.de:

So weit ich bisher feststellen konnte, kostete ein Suchantrag ca. 10 EUR,
eine zweite Zahlung
wurde erst fällig wenn man fündig wurde. Mit diesem Herrn habe ich
allerdings noch keine
Erfahrungen gemacht.

Hat jemand etwas Ähnliches kennengelernt? Es geht nicht um die Tatsache ,
dass nichts gefunden
wurde, sondern darum, wie hier Preise mitgeteilt und anschließend
eingehalten werden bzw nicht
eingehalten werden. Vor allem stellen in Polen 40 Euro noch einen anderen
Wert da als bei uns.

Hallo Jürgen,

die Gebühren bei Suchanträgen sind wohl ein ständiges Ärgernis und
irgendeine Gebührenordnung scheint es nicht zu geben. Ein Umrechnungs-Kurs von 40 €
für 79 PLN ist auch schon abenteuerlich, denn der offzielle Kurs liegt mit
geringen Schwankungen bei ungefähr 1 : 4, d.h. 20 € für 79 PLN (natürlich
zuzüglich Überweisungsgebühren) wären angemessen gewesen.

Daß es auch anders geht, habe ich bei einer Bus-Reise nach Waldenburg vor
ein paar Wochen erlebt. Ein aus Bad Salzbrunn stammender Reiseteilnehmer fragte
mich, wie er wohl an seine Geburtsurkunde kommen könnte. Ich empfahl ihm,
wenn wir nun schon mal vor Ort waren, einen Besuch beim dortigen Standesamt.

Er folgte meinem Rat und kam freudestrahlend zurück: Gegen Vorlage des
bundesdeutschen Reisepasses hatte er das begehrte Dokument problemlos erhalten.
Gebühr: 5 Euro! Da nimmt man dann gern in Kauf, daß das Dokument natürlich in
polnisch verfaßt ist und für den weiteren Gebrauch erst übersetzt werden muß.
Und etwas ärgerlich ist, daß als Geburtsort eben nicht "Bad Salzbrunn" im
Dokument steht, sondern der polnische Name " Szczawno Zrdoj". Als er dort 1922
geboren wurde, hatte der Kurort keine polnische Bezeichnung! Was würde es
ausmachen, wenn man in diesen Urkunden den deutschen Ortsnamen Bad Salzbrunn
aufführte, von mir aus mit dem Zusatz, heute: Szczawno Zdroj. Aber zu diesem
Problem können die Völkerrechtler unter unseren Schlesienforschern sicher mehr
beisteuern.

MfG

Werner Hippe
* 1925 in Waldenburg
(_asgardist@aol.com_ (mailto:asgardist@aol.com) )

Hallo Werner

Was von dir zu lesen ist ja wohl was Seltenes !

Dein Tipp war gut, aber das nächste mal besser !

Die Damen, die ich gut kenne und achte, haben gar keine andere Wahl.
Die sind von amtswegen verpflichtet die Urkunden in Polnisch auszestellen.
Eine kleine Beamte wird dafür nicht ihren Job riskieren und Bad Salzbrunn
schreiben !
Das gilt übrigen für deutsche Beamte genauso, die oft noch viel sturer sind
!!

Das Ganze hättet ihr viel einfacher lösen können:

Bitte eine Kopie ( Ksero ) mit Stempel, Kopie entspricht dem Original.

Fertig !

Lieber Werner, die Zahlen auf dem Telefon sind weltweit die Gleichen.
Wenn du schon in Waldenburg bist, hätte dich ein Anruf bei mir nicht ärmer
gemacht.
Vieleicht hast du ja auch nur meine Nummer verloren ?

Die Damen und auch der Chef des Standesamtes in Waldenburg sind sehr
hilfsbereit.
Man muß nur die richtige Frage stellen.
Aber Achtung an alle anderen Leser, daß ist nicht überall so.
Die gestzlichen Voraussetzungen zur Erlangung von Daten nicht älter als 100
Jahre ist ebenso schwer wie in Mittel.- und Westdeutschland.

Es gibt eine Gebührenordnung, 55 ZL die Forschungsstunde in Staatl.
Archiven.
Für Standesämter möchte ich an dieser Stelle das Prozetere nicht erläutern,
da mein Beitrag eh schon ausufert.

Viele Grüße und gute Nacht aus Waldenburg / Schlesien
Andreas