Arbeit bei Mormonen III

Zur Info auch der anderen Listenteilnehmer:
Hallo Herr Kerp,

wiewohl ich Ihnen bisher nicht helfen konnte, machen Sie sich Gedanken �ber
die Rettung meiner Forschungsarbeit. Das �berrascht mich und spricht f�r Sie.
Sie haben sich zur Hilfe freundlicherweise ganz konkrete Gedanken gemacht,
doch ganz so leicht ist das Problem auf die von Ihnen vorgeschlagene Weise
nicht zu l�sen.

Mir ist nat�rlich als erfahrener Forscher bekannt, da� die Kirchenbuch-Filme
der Mormonen auf den Leipziger Best�nden basieren - ich hatte in der APG und
auf Nachfrage in den Listen ja selbst dar�ber informiert. Mit Ihrer
Vermutung liegen Sie aber nicht richtig, da� ich den gr��ten Teil der Heiligenbeiler
KB-Filme bereits ausgewertet habe. Ich habe bisher 10 von insgesamt 23 Filmen
systematisch abgeschrieben. Was dies bedeutet, wei� der, der "nur" seine
eigenen Ahnen erforscht und die Probleme mit der z. T. verblichenen oder vom
Tintenfra� fast unkenntlich gewordenen Schrift, der schwer leserlichen Schrift
in sehr alten Kirchenb�chern und der getrennten Verfilmung der rechten und
linken Seiten der Kirchenb�cher mit der bedauerlichen Trennung zusammengeh�riger
Eintragungen kennt. Die Filme reichen von 1602 bis 1874, sind somit z. T.
sehr lang mit sehr zahlreichen Eintragungen. Die 10 ausgewerteten Filme haben
sich bei mir zun�chst einmal handschriftlich in 20 Kladden (in Buchform)
niedergeschlagen.Au�erdem habe ich meine Zeit nicht nur mit Kirchenb�chern
verbracht, sondern in m�hevoller Korrespondenz mit meist �lteren Landsleuten auch
j�ngere Daten (von 1875 - ca. 1950) erhoben und sie damit vor dem Verlust
gerettet (im Todesfall gehen dann mehr Urkunden als man denkt durch die
Nachkommen in den Papierm�ll). Daran erkennen Sie den ganzen Umfang meiner Forschung.
An ein Ortssippenbuch f�r ein ganzes Kirchspiel in Ost- und Westpreu�en hat
sich deshalb auch noch niemand herangewagt au�er Hans-Georg Stritzel, der ein
OSB f�r das wesentlich kleinere l�ndliche Kirchspiel Albrechtsdorf f�r die
k�rzere Zeit von 1700 bis 1887verfa�t hat. Das Ksp. Heiligenbeil bestand aus
der Kreisstadt und 11 Landgemeinden.

Mit anderen Worten: ich habe von dem riesigen Umfang noch nicht ganz die
H�lfte der Kirchenb�cher ausgewertet, so da� keineswegs - wie Sie vermuteten -
nicht mehr allzuviel �brig bleibt. Sie haben recht, als Verfasser eines
Ortssippenbuchs kann man die Filme in Leipzig erstehen. Ich m��te dann also noch 13
Filme kaufen, die sch�tzungsweise 1 500 DM (oder 750 Euro) kosten w�rden.
Damit w�re das Problem aber noch nicht gel�st. Da sehr ungewi� ist, da� mir
andernorts hier in Bremen ein Mikrofilm-Leseger�t zur Verf�gung steht,
jedenfalls nicht f�r die so vielen noch notwendigen Termine, m��te ich mir ein eigenes
Filmleseger�t beschaffen. Wie Sie vermutlich wissen, ist ein solches sehr
teuer. Auf die Mormonen bliebe ich auf jeden Fall insofern angewiesen, als sie
- worauf ich andernorts verwies - nicht nur Kirchenb�cher verfilmt haben,
sondern auch anderes Material, das es auch auszuwerten gilt.

Ich schrieb aber schon Herbert Henkel: Warum mu� ich nach Auswegen suchen,
nur weil ich diskrimiert werde. Der einfachste Weg ist doch die Aufhebung der
Diskriminierung. Oder h�tten Sie den j�dischen Mitb�rgern im Dritten Reich
schlicht empfohlen, ihre Heimat zu verlassen und doch nach Paris, Amsterdam
oder London zu umzuziehen, weil hier den Verantwortlichen ihr Gesicht nicht mehr
gef�llt? Es gibt �brigens auch eine Form der Solidarit�t: gegen solche
Diskrimierung zu protestieren und Abhilfe zu verlangen. Hierauf ist noch niemand
gekommen.
Ich w�nsche jedenfalls Ihnen gute Forschungserfolge
Manfred B�ttcher

Mit anderen Worten: ich habe von dem riesigen Umfang noch nicht ganz
die Hälfte der Kirchenbücher ausgewertet, so daß keineswegs - wie Sie
vermuteten - nicht mehr allzuviel übrig bleibt. Sie haben recht, als
Verfasser eines Ortssippenbuchs kann man die Filme in Leipzig
erstehen. Ich müßte dann also noch 13 Filme kaufen, die
schätzungsweise 1 500 DM (oder 750 Euro) kosten würden. Damit wäre das
Problem aber noch nicht gelöst. Da sehr ungewiß ist, daß mir
andernorts hier in Bremen ein Mikrofilm-Lesegerät zur Verfügung steht,
jedenfalls nicht für die so vielen noch notwendigen Termine, müßte ich
mir ein eigenes Filmlesegerät beschaffen. Wie Sie vermutlich wissen,
ist ein solches sehr teuer. Auf die Mormonen bliebe ich auf jeden Fall
insofern angewiesen, als sie - worauf ich andernorts verwies - nicht
nur Kirchenbücher verfilmt haben, sondern auch anderes Material, das
es auch auszuwerten gilt.

Es gibt aber einen besseren Weg. Ich habe mir schon etliche Filme
kopieren lassen um diese dann auf CDROM übertragen zu lassen. Dann
kann man in aller Ruhe diese zu hause studieren oder auch anderen
Zusicht geben.

Fred

26 Warren St.
Beverly, NJ 08010
FredRump@earthlink.net
609-386-6846
215-205-2841 (cell)

Hallo Fred,

Fred Rump schrieb:

Ich habe mir schon etliche Filme
kopieren lassen um diese dann auf CDROM �bertragen zu lassen. Dann
kann man in aller Ruhe diese zu hause studieren oder auch anderen
Zusicht geben.

das interessiert mich nun aber brennend, wie geht denn das?

Gru� von Fred zu Fred :wink:

Fred Sawusch

Hallo Fred,

Fred Rump schrieb:

Ich habe mir schon etliche Filme
kopieren lassen um diese dann auf CDROM �bertragen zu lassen. Dann
kann man in aller Ruhe diese zu hause studieren oder auch anderen
Zusicht geben.

das interessiert mich nun aber brennend, wie geht denn das?

Gru� von Fred zu Fred :wink:

Fred Sawusch

Hallo Fred,

diese Form der Filauswertung interessiert mich sehr. Kannst Du mir einen
Tipp geben, wo ich Kopien beantragen kann, in welcher Form diese Koien dann
vorliegen und wie ich zu einer "CD-Version" komme?

Beste Gr��e

Dietmar Hoffmann

Fred Rump schrieb:

diese Form der Filauswertung interessiert mich sehr. Kannst Du mir
einen Tipp geben, wo ich Kopien beantragen kann, in welcher Form diese
Koien dann vorliegen und wie ich zu einer "CD-Version" komme?

Hallo wieder mal,

ich wußte leider nicht das diese Sache in Deutschland so unbekannt
ist. Die Interesse ist ja sehr groß.

Ich habe noch nicht nach deutschen Firmen gesucht die solchen
Kopierdienst anbieten aber wenn es niemand gibt wäre es bestimmt eine
gute Chance für jemand ein Geschäft zu öffnen. :slight_smile: Na, ja ich schau
mal eben in google.com und setzte 'film scanning' als Suchwort. Jede
Menge Firmen erscheinen. Bei google.de weiß ich leider nicht was film
scanning auf deutsch heißt und gebe die selben Wörter ein. Kommt auch
wieder jede Menge zurück aber auch alles auf englisch. Na, die Suche
muß ich Euch dann überlassen. Ich habe hier in Amerika die Firma
http://www.lorientech.com/ mit sehr guter Erfahrung benutzt.

Ich schrieb vorher über zwei Beispiele meiner Kopien. Etwas mehr
darüber. Als geborener Elbinger, mit seiner über 700 jährigen
deutschen Geschichte und Tradition, störte mir die Verfälschung als
polnische Stadt bei einem Besuch bis tief in meine Seele. In der
Heimat meiner Vorfahren wurden sogar die alten Landkarten auf
polnisch wiedergegeben. Nur die aus Gußeisen erfertigten
Sanierungskanaldeckel konnten nicht auf Elblag umgeschrieben werden
und neue waren wohl zu kostspielig. Man geht durch die Straßen und
kann nur an die vielen Generation der früheren Einwohner denken. Sind
sie alle für ewig vergessen? Darf es so etwas geben? Ich suchte dann
nach Einwohnerlisten und Adressbücher aus der Vergangenheit. Von den
paar die es noch gibt sind die meisten einmalige Kopien die in Berlin
liegen: http://sbb.spk-berlin.de/

Im Ganzen gibt es nur die Jahrgänge 1848, 1852, 1858, 1861,
1866, 1867, 1874, 1872, 1870, 1876, 1884, 1887, 1881, 1892,
1894, 1900, 1925/26. Das ist das Ende der Bevölkerung einer Stadt die
im Jahre 1237 angefangen hat. Die Bücher vergelben und zerfallen.
Bald sind auch sie nicht mehr da und niemand kümmert sich um dieses
Archivgut. Ich wollte die Bücher retten und auf eigene Kosten
digitalisieren und dann ins Internet stellen wo sie den Nachkommen
einsichtlich sein können. Wie mir geschrieben wurde konnte man die
Bücher überhaupt nicht finden: "bei uns sind die Jahrgaenge 1848,
1852, 1858 und 1861 vorhanden. Es handelt sich hierbei um insgesamt
420 Seiten und 210 Aufnahmen zu je -,50 DM somit um DM 105,- und die
Versandkosten. Ich bitte um kurze Mitteilung, ob die Verfilmung
dieser Jahrgaenge von Ihnen gewuenscht wird." Ein anderer Listler
hatten die Bücher aber dort schon eingesehen.

Na ja, nach langer Zeit kam dann der Film an und ich schickte ihn an
die scanning Firma welche mir die Bücherseiten dann auf CDROM
zurückschickten. Ich versuchte mit verschiedenen OCR Programmen die
Frakturschrift einzulesen. Das ging aber so spärlich das ich
aufgegeben habe und auf bessere software warte. Die besten Ergebnisse
waren mit dem russischen Programm FineReader Pro 5.0 aber die
Schnirkel und Kurven der Schrift waren immer noch vom menschlichen
Lesen abhänglich. Das beste wäre einfach die Seiten auf PDF ins Netz
zu stellen aber dann sind sie nicht sortier- oder durchsuchbar. Wird
aber alles noch kommen.

Aus den Büchern stellte konnte ich nun feststellen das der Vater
meiner Oma von irgendwo anders nach Elbing kam. Die Bonins waren also
keine alt-einsässigen Elbinger denn in 1852 waren sie noch keine
Einwohner. Der Opa kam dort, um bei Schichau zu arbeiten, in seiner
Jugend von Preußisch-Eylau an. Das aber nur nebenbei.

Ein anderes Beispiel geht auf einen Vorfahren zurück über welchen 300
Seiten Archivmaterial im Archiv in Münster liegen. Wie kann ich diese
Sachen von Amerika aus untersuchen? Ich ließ das Material einfach
filmen und dann auf CD konvertieren. Konnte trotzdem nicht viel damit
anfangen. Die Schrift war mir einfach zu schwer daraus kundig zu
werden. Mein Vorfahre war Amtmann im Stift Leeden und die Akten
gingen um eine gerichtliche Sache zwischen den Stiftsdamen und
anderen Offiziellen wegen seiner Buchführung und letzlicher
Entlassung. Alles geht tief in die Geschichte von Tecklenburg zurück
und hier konnte ich einfach eine Kopie des CDs machen und diese an
die tecklenburgische Historikerin, Brigitte Jahnke schicken. Diese
gab mir eine genaue Abschrift und dazu auch eine Verdeutschung aus
den alten Begriffen so das ich den ganzen Vorgang auch verstehen
konnte. Das Schöne war das sie diese Arbeit zu Hause machen konnte
ohne Tagelang im Archiv zu sitzen.

Ich habe noch andere Sachen so wie Zeitungen und Bücher auf CD. In
der Oldenburg Liste wird so etwas öfter besprochen und wir haben dort
schon allerhand alte oder vergriffene Bücher einscannen lassen um
diese dann unter den verschiedenen Interessenten zu verteilen.
Hauptsächlich ist das weil wir Amerikaner sonnst nicht an diese
Bücher kommen können. Die Arbeit ist also in Deutschland auch nicht
unbekannt den deutsche Forscher aus der Oldenburger Liste haben die
CDs prepariert. Wo und wie weiß ich aber auch nicht. Werner.Honkomp@t-
online.de könnte damit hilflich sein.

Wegen den Mormonen noch etwas. Die KB-Filme aus deutschen Archiven
dürfen nach der LDS nur bis zu 10% auf einmal kopiert werden. So
lauten die Vorschriften aus Deutschland. Erst mit einem schriftlichen
Erlaubnis aus dem zuständigen deutschen Archiv würden mir größere
Kopien gemacht. Bis jetzt habe ich noch nicht versucht so etwas zu
verlangen. Ich denke nicht das deutsche Archive daran Interesse haben
weil sie dann ein Teil ihrer Ware und Eigentum verlieren würden. Ich
rede hier von Kirchenbüchern.

Fred

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