natuerlich hat es eine wesentliche Anpassung der Familiennamen gegeben und
auch geben müssen. Wir gehen in unseren Forschungenheute oftvon unseren
heutigen Zuständen aus. Die sahen aber vor 200 oder 300 oder noch mehr
Jahren ganz anders auch. Dies ging bei einer wesentlich stärkeren
Sprachfärbung durch die unterschiedlichsten und sehr stark ausgeprägten
Dialekte und dem kaum vorhandensein des heute verbindenden Hochdeutschs aus
und reichte bis hin zu erheblichen Bevölkerungsschwund durch die
verschiedenen Kriege. Nach dem 30-jährigen Krieg war wohl Schlesien ein
nahezu geschliffenes Land und wurde erst wieder durch Zuzug aus anderen
Regionen nach und nach bevölkert. Aber auch die Choleraepedemie im Jahre
1866 hat sehr tiefe Spuren in den schlesischen Bevölkerungszahlen
hinterlassen. Die alten Chroniken berichten, daß es in diesem Jahr zwischen
einem Viertel und einem Drittel der gesamten Bevölkerung dahingerafft gehabt
haben soll.
Dazu kamen starke Wanderungsbewegungen aus dem heutigen Süddeutschland in
Richtung Ostpreußen / Baltikum dazu, die zum ganzen Teil über Schlesien
liefen. Auch da ist wohl die eine oder andere Familie in Schlesien hängen
geblieben. Alles in allem gab es wohl eine reichliche Durchmischung und
damit auch eine Durchmischung der Namen, wobei die Aussprache ein und des
selben geschriebenen Namens in den verschiedenen Dialekten sehr
unterschiedlich klang. Da vieles nach Gehör geschrieben wurde, kamen somit
auch verschiedenste "Verfälschungen" heraus.
Meine eigene Familie ist wahrscheinlich auch ein Ergebnis dieser
Wanderbewegung, denn der FN MICHLER ist in Schlesien relativ selten, aber im
heutigen Baden-Württemberg ein sehr, sehr häufiger Name, der auch in den
alten KB's mit (aus Forscheraugen gesehen) schrecklichen Regelmäßigkeit in
allen KB's auftaucht. Leider sind solche Wanderbewegungen kaum dokumentiert,
geschweige denn in Listen irgendwo zusammengefaßt. So kann ich heute nur
mutmaßen, woher meine Familie eigentlich stammt, weil nahezu alle
protestantischen schlesischen Kirchenbücher auf dem heutigen Gebiet Polens
ausnahmslos verloren gegangen sind und nur noch in schmalen vereinzelten
Fragmenten vorliegen.
Lieber Herr Heinz-Jürgen Kronberg,
was bedeutet in Ihrer mail die Abkürzung "KB's"?
Kirchenbücher kann es wohl nicht sein, weil dort im 4ten Fall = Akkusativ kein
"s" angefügt wird.
Gruß
Werner (Wicke)
Ich habe keinen Zweifel, dass es Kirchenbücher heißt. Das angefügte ´s steht
für Plural. Wir wollen mal nicht kleinlich sein und mit dem Rotstift durch
die Mails fahren. Sonst gäbe es mehr Korrektur-Mails als Hilfreiches zum
Thema Ahnenforschung.
Nichts für Ungut und viele Grüße
Christiane (Basibüyük)
Lieber Herr Heinz-Jürgen Kronberg,
was bedeutet in Ihrer mail die Abkürzung "KB's"?
Kirchenbücher kann es wohl nicht sein, weil dort im 4ten Fall = Akkusativ
natuerlich hat es eine wesentliche Anpassung der Familiennamen gegeben und
auch geben m�ssen. Wir gehen in unseren Forschungenheute oftvon unseren
heutigen Zust�nden aus. Die sahen aber vor 200 oder 300 oder noch mehr
Jahren ganz anders auch. Dies ging bei einer wesentlich st�rkeren
Sprachf�rbung durch die unterschiedlichsten und sehr stark ausgepr�gten
Dialekte und dem kaum vorhandensein des heute verbindenden Hochdeutschs aus
und reichte bis hin zu erheblichen Bev�lkerungsschwund durch die
verschiedenen Kriege. Nach dem 30-j�hrigen Krieg war wohl Schlesien ein
nahezu geschliffenes Land und wurde erst wieder durch Zuzug aus anderen
Regionen nach und nach bev�lkert.
Das mag �rtlich sehr begrenzt so gewesen sein, keinesfalls aber in ganz Schlesien, vgl.:
Aber auch die Choleraepedemie im Jahre
1866 hat sehr tiefe Spuren in den schlesischen Bev�lkerungszahlen
hinterlassen. Die alten Chroniken berichten, da� es in diesem Jahr zwischen
einem Viertel und einem Drittel der gesamten Bev�lkerung dahingerafft gehabt
haben soll.
Auch die Epidemien waren nur �rtlich begrenzt, nicht gro�fl�chig.
Dazu kamen starke Wanderungsbewegungen aus dem heutigen S�ddeutschland in
Richtung Ostpreu�en / Baltikum dazu, die zum ganzen Teil �ber Schlesien
liefen. Auch da ist wohl die eine oder andere Familie in Schlesien h�ngen
geblieben. Alles in allem gab es wohl eine reichliche Durchmischung und
damit auch eine Durchmischung der Namen, wobei die Aussprache ein und des
selben geschriebenen Namens in den verschiedenen Dialekten sehr
unterschiedlich klang. Da vieles nach Geh�r geschrieben wurde, kamen somit
auch verschiedenste "Verf�lschungen" heraus.