Hallo Leute
Eine wirklich sehr interessante Diskussion die hier derzeit geführt wird und
das auch für mich als langjährigen Intensiv-User div. GenProgramme. Aber
vielleicht sollte sich der "Neuling" mal zuerst die untenstehenden
"Empfehlungen" (aus GenWiki) anschauen und dann klar kommunizieren, was er
hat und was er schlussendlich will. Aber eben, da hinkt ein guter Rat - weil
man als "Neuling" meistens noch gar nicht weiss, was man will. Der
nachfolgende Text könnte dabei helfen und dann dürfte die Programmwahl doch
etwas einfacher sein.
Beste Grüsse
David (Eberle), Balzers LI
Genealogie-Portal Liechtenstein
Der Weg zum perfekten Programm
Welches Programm können Sie mir empfehlen? eine Frage, die immer wieder
gestellt wird. Allerdings ist diese Frage nicht allgemeingültig zu
beantworten, da jedes Programm seine Stärken und Schwächen hat und jeder
Anwender unterschiedliche Anforderungen.
VON DORIS REUTER / VOLKER NEUHÄUSER
Nachdruck aus Ahnenforschung - auf den Spuren der Vorfahren
Viele Mails gleichen Inhalts erreichen immer wieder die Redaktion der
Computergenealogie: Welches Programm können Sie mir empfehlen?. Jeder
Familienforscher mit PC setzt sich mehr oder weniger häufig mit der Frage
nach dem richtigen Programm auseinander.
Dabei wird die Problematik rund um das beste Programm oft unterschätzt.
Denn die Beantwortung dieser Frage ist ebenso individuell wie die Wahl des
richtigen Autos. Und ebenso vorsichtig sollten Sie mit Empfehlungen
umgehen. Sie würden sich sicherlich den vom besten Freund empfohlenen
schicken PS-starken Zweisitzer nicht kaufen, wenn Sie nach einem praktischen
Familienwagen für ihre 6-köpfige Familie suchen oder umgekehrt. Nur in
Ausnahmefällen erfüllen Genealogie-Programme die ihnen gestellten Aufgaben
schlecht. Bekanntermaßen gibt es für jeden Topf (Programm) einen passenden
Deckel (Anwender). Dem versuchen wir Rechnung zu tragen, indem wir
grundsätzlich bei unseren Veröffentlichungen keine Noten verteilen, sondern
nur Stärken und Schwächen herausarbeiten.
Um eines vorweg zu nehmen: Das perfekte Genealogie-Programm gibt es nicht
und wird es wohl auch nie geben, da
jeder Anwender eine andere Vorstellung hat, was ein Genealogie-Programm
können soll.
Jeder Programm-Autor seine eigene Sichtweise zur Lösung der Aufgabenstellung
hat.
Mancher Anwender hat Jahre gebraucht, um sein Programm zu finden. Viele
Forscher nutzen gar mehrere Programme parallel, damit alle Wünsche abgedeckt
sind. Oft findet man eine Aufgabenteilung unter den verwendeten Programmen:
ein Programm dient in erster Linie zur Datenverwaltung, ein oder mehrere
weitere Programme füllen Leistungslücken des Verwaltungsprogramms z.B. bei
den Auswertungen.
Daher muss Ihr erster Schritt auf dem Weg zum perfekten Genealogieprogramm
sein, sich zu überlegen, was man leistungsmäßig von dem Programm erwartet..
Diese Erwartung kann man anhand der nachfolgenden Stichpunkte präzisieren:
Installation und Support, Preis
Bedienbarkeit, Navigation
Eingabe der Daten
Pflege und Verwaltung der Daten
Import, Export, Gedcom
Listen und Berichte
Grafische Darstellungen
Sonderfunktionen
Stellen Sie sich folgende Fragen:
Unter welchem Betriebssystem soll das Programm laufen?
Ist eine deutschsprachige Oberfläche Ausschlußkriterium?
Welche Ausdrucke wollen Sie verwenden?
Legen Sie Wert auf eine schöne Programmoberfläche?
Legen Sie Wert auf schöne Grafiken?
Muss die Bedienung intuitiv sein oder wären Sie bereit sich einzuarbeiten?
Welche Listen, welche Suchfunktionen sind Ihnen wichtig?
Wie viele Details möchten Sie zu jeder Person aufzeichnen?
Wie groß wird Ihr Datenbestand werden?
Möchten Sie ein Ortssippenbuch erstellen?
Möchten Sie Fotos und Dokumente einbinden?
Möchten Sie Statistiken abrufen können?
Wie wichtig ist eine Quellenverwaltung und wie differenziert und ausgefeilt
soll diese sein?
Obige Fragen sind nur beispielhaft und können sicher je nach Anwender
beliebig ergänzt werden.
Erst mit einem Anforderungsprofil, das sich durch Beantwortung von Fragen
nach obigem Muster ergibt, kann man die Vielzahl der auf dem Markt
befindlichen Programme gegeneinander abgrenzen und so die Auswahl
einschränken. Mit Hilfe von Testberichten, die in regelmässiger Folge in der
gedruckten Ausgabe des Magazins Computergenealogie erscheinen und/oder
Demoversionen gelangt man dann zu einer mehr oder weniger fundierten
Entscheidung.
Unabhängig von den jeweiligen Anwenderwünschen an ein Genealogieprogramm
lässt sich aber eine Anforderung festschreiben, die das Genealogieprogramm
erfüllen sollte: Es muß eine Gedcom-Datenexport möglich sein! In der
Programm-Auswahlphase ist der Gedcom-Export deshalb unabdingbar, da man
sicher seine Testdaten nicht in jedem Programm neu erfassen möchte. Mittels
Gedcom-Export werden die Daten in einer Form zur Verfügung gestellt, die es
ermöglicht, dass andere Genealogieprogramme die Daten beinahe verlustfrei
übernehmen können. Später dann ermöglicht der Gedom-Export den Austausch der
Daten mit anderen Computergenealogen. Man sollte sich aber darüber im klaren
sein, dass mit dem Gedcom-Export nur die Kerndaten (Geburt, Taufe, Tod)
ziemlich zuverlässig von anderen Programmen via Gedcom-Import übernommen
werden. Besonderheiten wie Patenverwaltung etc.sind programmspezifisch und
werden vom importierenden Programm in der Regel nicht richtig erkannt.
Bleibt zu hoffen, dass bald auch die wenigen Programmautoren eine
kostenfreie Demoversion zu Testzwecken im Internet anbieten, bei denen
dieser Service bisher fehlt.
Eine Alternative zum Download bietet auch die häufiger erscheinende
CompGen/genealogy.net CD des Vereins für Computergenealogie, die neben
vielen allgemeinen genealogischen Informationsangeboten auch Testversionen
fast aller deutschsprachigen Programme enthält.
Man hat auf diese Weise einen komprimierten Überblick, jedoch kann es sein,
dass ein auf einer CD gefundenes Programm nicht mehr den aktuellsten Stand
darstellt. Deshalb sollte man bei den Programmen, die in die engere Auswahl
kommen, auf jeden Fall prüfen, ob der Programmautor aktuellere Versionen zum
Download anbietet. Womöglich ärgert man sich sonst über einen Fehler, der
inzwischen längst behoben ist.
Aus obigem folgt, dass man nur selten ein Programm findet, das alle Wünsche
abdeckt. Die Kunst besteht darin, das, bzw. die Programm(e) zu finden, das
die eigenen Vorstellungen am ehesten erfüllt und mit dessen sicherlich
ebenso vorhandenen Schwächen man leben kann. Sich ein teures Programm nur
aufgrund einer Empfehlung zu kaufen ist garantiert der falsche Weg, da auch
hier der Satz gilt: Das Teuerste muß für Sie persönlich nicht unbedingt das
Beste sein!.
Die Kategorie Genealogiesoftware im GenWiki soll helfen, eine Auswahl des
für Sie richtigen Genealogie-Programms zu erleichtern.
Genealogieprogramme im GenWiki:
http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Kategorie:Genealogiesoftware