Liebe Listies,
wie ist folgender Satz in heutigem Deutsch zu verstehen?
J�rgen Pott, ein Stangen Schmidt, sowohl als seine jetzige und vorige Frau
von frembden Eltern, aus des Bruders von der ersten Frauen Maria
Hildebrandts Deposition erhellet, da� deren Mutter eigen gewesen und kommen
daher sowohl die mit ihr als der jetzigen erzeugte Kinder hierher und zwar
von der ersten 3 Kinder und von der ietzigen 1 Tochter.
Danke f�r die "�bersetzung".
Mfg Margot
Moin liebe Margot Dierenfeld,
vielleicht habe ich die Antwort �bersehen oder sie ist direkt zugegangen.
Ich versuche mich auch einmal:
J�rgen Pott
"ein Stangen Schmidt" = ein Stangenschmied, Schmied = toll geschildert in
www.geiserschmiede.de/Schmiedehandwerk : Das Rohmaterial wurde in Stangen
bezogen und unter Nutzung von 6 Tonnen Holzkohle zu 1 Tonne Eisen
verarbeitet. Im Bechstein-M�rchen "Der Schmied von J�terbogk streicht ein
graues M�nnchen �ber die Stangen, die sich in Silber verwandeln und damit
die Ordnung aufl�sen helfen
www.maerchen.net/classic/b-schmied-jueterbogk.htm Hier soll vielleicht der
Unterschied zum Hufschmied (und damit eine Wettbewerbssituation) dargelegt
werden.
"sowohl als seine jetzige und vorige Frau von frembden Eltern":
= sowohl die Eltern der 1., wie auch der 2. Frau waren nicht am Ort
ans�ssige B�rger
"aus des Bruders von der ersten Frauen Maria Hildebrandts Deposition
erhellet"
(Deposition d�rfte hier als "Darlegung, Erkl�rung, Zeugnis" zu �bersetzen
sein, obwohl der "Brockhaus" 3 Interpretationen zul��t, u.a. im Brauchtum
den Aufnahmebrauch, die Gesellentaufe),
=aber die Darlegung des Bruders der ersten Ehefrau (Maria Hildebrandt)
"erhellt",
"da� deren Mutter eigen gewesen" = da� deren Mutter Leibeigene war
"und kommen daher sowohl die mit ihr als der jetzigen erzeugte Kinder
hierher"
= Deshalb kommt er mit den Kindern der 1. Ehefrau und denen der jetzigen
Ehefrau hierher.
Von der ersten Ehefrau sinddrei Kinder vn der jetzigen eine Tochter.
Ich habe wohl den Sinn so verstanden: Die Zuzugsgenehmigung des J�rgen Pott,
seiner jetzigen Ehefrau und aller (vier) Kinder wird mit dem Status der
Leibeigenschaft der ersten Schwiegermutter begr�ndet. Und indirekt: Ein
Stangenschmied fehlt uns noch und nimmt Niemandem das Brot weg.
Bei der Leibeigenschaft folgten die Kinder der leibeigenen Mutter. Wenn
Vater und Mutter verschiedenen Leibherren angeh�rten (Ungenossame Ehen), so
folgten die T�chter dem Vater, die S�hne der Mutter. Aber dies war
sicherlich nach Zeit und Ort differenziert zu sehen?
Dies ist meine Sichtweise.
Gr��e
Klaus W. Meyer
-----Urspr�ngliche Nachricht-----
Vielen Dank - deutsch ist ganz sch�n schwer. Wenn auch der Sinn im Groben
klar war, so m�chte man es doch manchmal genauer wissen.
Mfg
Margot
-----Urspr�ngliche Nachricht-----