Hallo mitsammen
man m�ge sich erinnern, dies war meine Anfrage hier in der
Liste, wo ich die Akte der Entnazifizierung meines Vaters
finden k�nnte:
Hallo mitsammen,
mir liegen der "Einreiungsbescheid" vom 27.01.1948
sowie andere Ergebnis-Dokumente der Entnazifizierung
meines Vaters vor dem Entnazifizierunghauptausschu� III
der damaligen Landesregierung SH vor.
Gibt es irgendwo eine Stelle, die die Akten dieser
landesweit durchgef�hrten Pr�fungen aufbewahrt hat
und man Antrag auf Einsichtnahme stellen kann.
Ich hoffe auf Eure Hilfe.
Viele Gr��e
Klaus Vahlbruch
Aus der Liste wurde ich auf das Landesarchiv Schleswig-Holstein
in Schleswig, Prinzenpalais, verwiesen, es war ein voller Erfolg!
Auf meine schriftliche Anfrage dort, wurde mir umgehend
geantwortet, �beraus freundlich und hilfsbereit, sogar
mit der vorsichtigen Warnung (sic!) es w�rden sch�tzungsweise
ca. 300 Blatt vorliegen und man scheue sich "auf Verdacht"
und "in toto" alles einzuscannen, pro Blatt 0,30 �.
Am 21. Juli bin ich dann mit klopfendem Herzen, in Erwartung
viel Ungl�ckliches lesen zu m�ssen und sicher nicht mit
einem Tag auszukommen, ins Landesarchiv gefahren. Die Akte
lag schon bereit (sic!). Nach kurzen Formalit�ten, wer ich sei
und mit welcher Absicht ich Einsicht nehmen wolle, wurde
mir das Konvolut von ca. 5 cm Stapelh�he ausgeh�ndigt.
Ganz nebenbei, die Akte meiner Mutter (ca. 0,5 cm) lag
auch gleich dabei.
�brigens, einfach als Grund "Familienforschung" anzugeben,
gen�gte der Dame am Empfang nicht, "etwas genauer w�ssten
wir es schon" und da war der Hinweis dass der Sohn seinem
Vater "begegnen" wolle hilfreich.
Die Akte(n) waren s�mtlich *original*, also bei der damals
(1945-1948) herrschenden Papierknappheit und miserablen
Qualit�t auch der hauchd�nnen Durchschl�ge damals, h�chst fragil.
Ich habe mich gewundert, nicht gleich Archivhandschuhe dazu
ausgeh�ndigt bekommen zu haben.
Erfolg auf der ganzen Linie.
Die Akte enthielt sehr pers�nliche Schreiben, hand- wie
maschinenschriftliche, solche von Denuzntianten (nur 2,
eine davon nur anonym, die andere Ro� und Reiter nennend)
und auch solche von damals hoch gestellten M�nnern
des von der englischen Besatzung berufenen deutschen
Gew�hrsleuten. Einer von ihnen der erste Ministerpr�sident
des Landes Schleswig-Holstein, Theodor Stelzer (CDU)
Theodor Steltzer – Wikipedia
und etlichen anderen, die meinem Vater ein vortreffliches
Zeugnis ausstellten. Meine Angst, "anderes" lesen zu m�ssen
schwand mit jedem Blatt, das ich wendete und schnell wurde
klar, das sehr viel Redundanz in der Dokumentation war
und so war ich schon nach ca. 2 Stunden mit der Durchsicht
fertig.
Etwas gew�hnungsbed�rftig war die Ein- und Anweisung, wie
ich mich mit der Einlage von Zetteln zu verhalten habe bei
Seiten von-bis, f�r die ich mir Kopien anfertigen lassen wollte,
aber auch das habe ich gelernt. Ca. 6 Wochen w�re die
Wartezeit, wurde mir gesagt, aber alles was ich wollte,
wurde anstandslos als kostenpflichtiger Auftrag angenommen.
Heute nun, am 20. August 2015, bekam ich sauber digitalisiert
als *.jpg-Dateien �ber 100 Dokumente per CD zugeschickt.
An Kosten berechnete man mir 43,50 �, davon 42,00 � f�r
die Digitalisate und 1,45 � f�r Porto, nat�rlich mit den
n�tigen Hinweisen, wie ich bei Verwendung zu zitieren habe
und dass vor jeglicher Ver�ffentlichung beim LA einzeln
nachgefragt werden m�sse.
Mein Facit: Einfach Klasse!, toller Service, beste Qualit�t
und allen, die �hnlich aufgeregt wie ich in ein Archiv gehen:
"Dort werden Sie geholfen!"
Viele Gr��e
Klaus Vahlbruch