Liebe Listenmitglieder,
ich besch�ftige mich erst seit kurzer Zeit mit M�hlen und ihren P�chtern und das auch noch regional beschr�nkt auf Windm�hlen in der Kempener und Krefelder Gegend (Niederrhein), habe also derzeit sehr viel mehr Fragen als Antworten zu bieten. Mein Hauptinteresse liegt dabei auf wirtschaftlichem Gebiet, also z.B.: Welche wirtschaftliche Bedeutung hatten die Einnahmen aus den M�hlen f�r die Herrschaft (Pacht, Vertragsgeb�hren)? Leider fehlen in meiner Gegend aussagekr�ftige Dokumente, aus denen man direkten Aufschluss �ber das Verm�gen der M�ller gewinnen k�nnte. Aus den Heiratsbeziehungen (wenn sie nicht gerade untereinander heirateten) l�sst sich jedoch ablesen, dass sie hier sicherlich mit zu den reichsten Einwohnern der Flecken und St�dte geh�rt haben und dies h�ufig schon, bevor sie eine M�hle in Pacht �bernahmen. Daraus ergeben sich wieder neue Fragen: Wie wird man M�ller, oder �berspitzt ausgedr�ckt: Ist es ausreichend, �ber Kapital (und Beziehungen) zu verf�gen oder sollte man auch mahlen k�nnen? Ist der M�ller ein Unternehmer oder ein Handwerker?
Eine kurze Anmerkung noch zur „Unehrlichkeit“ der M�ller: Ich war etwas �berrascht, davon zu h�ren, weil das in der hiesigen Gegend (17./18. Jh.) offenbar �berhaupt keine Rolle spielt. Einige Beispiele f�r M�ller in �ffentlichen �mtern:
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Krefeld-H�ls, Herren- oder Altm�hle (Pacht auf je 12 Jahre)
Herman Kloots gnt. Mauritius, Sch�ffe 1644-1655
Cornelius Ruland, Sch�ffe 1666-1692, Dechant der Sebastianus-Bruderschaft
Johannes Domberg, Sch�ffe 1730-1784, Kirchmeister -
St. T�nis, kurf�rstliche M�hle (Pacht auf je 12 Jahre)
Johannes Domberg, B�rgermeister ab 1686 -
Krefeld-Uerdingen (Erbpacht)
Peter Hagbolt, B�rgermeister (1706)
Burkhard Kemmerling, Kaplan! (um 1710/20)
Ich m�chte mich der Anregung von TK anschlie�en, einmal dar�ber nachzudenken, ob die Unehrlichkeit der M�ller nicht vielleicht ein regionales Ph�nomen war oder doch zumindest regionale Ausnahmen kannte.
Sch�ne Gr��e
Alexander (Tapper)