Hallo Listis,
am Wochenende ist mir etwas über meine Großmutter JOCKSCH, geb. LIEBIG,
Luise Olga Else in die Hände gefallen.
Am 1. April 1926 ist sie - als sie noch ledig war unter dem Namen LIEBIG,
Luise - nach Neiße gezogen und hat dort den evangelischen Kindergarten
gegründet. In diesem waren nicht nur evangelische und katholische Kinder,
sondern auch Halbjüdische Kinder.
Meine Großmutter wurde "Tante Lu" gerufen.
Ihr Vater war in Breslau Bürstenfabrikant. Daher war das Geld vorhanden.
Sie hat auch in der "Kristallnacht" geholfen halbjüdische Kinder über die
Grenze in Sicherheit zu bringen. Die in der Laube am Eiskellerberg
kurzzeitig untergebracht waren.
Auch andere Personen haben meine Großeltern so geholfen.
Im Winter 1944/1945 hat sie auch Flüchtlingen, insbesondere Mütter mit
Kindern, in ihrer Wohnung aufgenommen und sie Versorgt. Mit Militär wurden
diese Frauen nach Glatz geschickt.
Meine Großmutter kam mit ihren drei Töchtern in die Burg Teschen, in ein
polnisches Internierungslager. Ein Jude hat sie da herausgeholt.
Also wer kann sich erinnern, ob er oder sie ab 1926 in Neiße in diesen
Kindergarten war. Sie hat im Lyzeum unterrichtet bis zu Ihrer Heirat im
August 1932. Dann wurde sie Zwangsverpflichtet und hat ab 1942/1943 wieder
unterrichtet.
Dann zu Konrad JOCKSCH, er war beim Arbeitsamt in Neiße bis 1945
beschäftigt. Wer hat mit ihm zusammen gearbeitet. Er war zum Leiter des
Arbeitsamtes befördert worden. Die schriftliche Bestätigung ging auf dem
Wege zwischen Oppeln und Brieg verloren.
mit freundlichen Grüßen
Hadmut