Ahnenforschung-Christianstadt - Familie Hänisch

Hallo, wir suchen unsere Vorfahren - Hänisch aus Christianstadt.
Unser Vater wurde dort geboren. Name: Friedrich Kurt Hänisch,
geb. 20.12.1908 in Christianstadt. evangelisch-lutherisch,
Er soll mehrere Brüder und eine Schwester gehabt haben.
Wer weiß etwas?

Hallo Erwin H�nisch,

zur Mail vom Sun, 21 Jul 2002 17:32:08 +0200:

wir suchen unsere Vorfahren - H�nisch aus Christianstadt.

Um 1800 gab es einen M�ller H�nisch im Kreis Sorau, vielleicht eine
Verbindung (M�ller zogen viel herum); au�erdem zwei Musterungen Henisch
1623 in Cottbus - nicht weit weg.

In der Datenbank der Neumark-L finden sich folgende Angaben:

NAME;VORNAME;BERUF;ORT;KREIS;JAHR_VON;JAHR_BIS;QUELLE;FORSCHER;SNDX
H�nisch;Johann_Erdmann;M�ller;Reinswalde;Sorau,Nm.;1798;1798;brmu1800;[0006];H520
Henisch;Peter;;Cottbus;Cottbus,Nm.;1623;1623;m16cottb;[0001];H520
Henisch;Michael;;Cottbus;Cottbus,Nm.;1623;1623;m16cottb;[0001];H520

N�here Angaben zu der/den einzelnen Fundstelle/n findet/n sich jeweils
auf der Webseite
http://neumark.genealogy.net/ <quelle_aus_obiger_Liste> .htm
(ohne die spitzen Klammern und Leerzeichen).

N�heres zur Mailingliste Neumark-L siehe Signatur.

Gru�
Gerd Schmerse
Moderator Neumark-L

Lieber Gerd Schmerse
hast du eine Referenz fuer die Bemerkung , dass Mueller viel
herumzogen?(das Wandern ist des Muellers Lust)??

Warum mehr als andere Handwerksburschen?
Vielleicht nur die Gesellen? Neulich las ich (vielleicht bei Volkmar Weiss,
Leipzig), dass Mueller recht hohe Stu"ern zahlten, dass sie wohlhabend
waren. Das hoert sich mehr nach etwas stetigeren Charactern an.

Wieviel Einwohner brauchte ein Mueller um wohlhabend zu werden? um zu leben?
Auf wieviel Einwohner kam ein Fleischer (800?) ? ein Baecker (500?)?
andere Berufe?
Wer kennt sich mit solchen Sozialstudien aus.
gruesse
Dieter Weichert

dieter weichert wrote:

hast du eine Referenz fuer die Bemerkung , dass Mueller viel
herumzogen?(das Wandern ist des Muellers Lust)??

Warum mehr als andere Handwerksburschen?
Vielleicht nur die Gesellen? Neulich las ich (vielleicht bei Volkmar Weiss,
Leipzig), dass Mueller recht hohe Stu"ern zahlten, dass sie wohlhabend
waren. Das hoert sich mehr nach etwas stetigeren Charactern an.

Hallo Dieter,
die M�ller aus Verlorenwasser, Kr. Habelschwerdt, denen ich in den KBern begegnet sind, waren ebenso stetig wie die Erb- und Freirichter und oft auch untereinander verwandt. Die Mahlgerechtigkeit wurde per Erbkauf weitergegeben und [Wasser-]M�ller waren verh�ltnism��ig wohlhabend. Verlorenwasser leistete sich sogar einen Ober- und einen Unterm�ller, von denen der obere der alteingesessene und wohlhabendere war. Ganz anders in Zerbau, Kr. Glogau, wo mehrere schlimme Oderhochwasser den Wasserm�ller brotlos machten (der Bach war versandet nahm danach einen anderen Lauf). Er versuchte es offenbar noch als Windm�ller an gleicher Stelle, hatte aber klein Gl�ck damit. Die Erben zogen weg und einer taucht in Oberschlesien als "Maschinenf�hrer" (einer Dreschmaschine?) und zuletzt als Tagearbeiter auf.

Gr��e aus Hilden,
G�nther B�hm

Hallo Dieter,

ich kenne mich damit zwar nicht recht aus, moechte hier aber mal aus dem
Oberschlesischen Handbuch von Felix Triest (1864) einen kurzen Abschnitt
aus dem Bericht ueber die Stadt Peiskretscham (1861: 3720 Einwohner) an-
fuehren:

Es befanden sich hier 1861:
6 Bäcker
3 Pfefferküchler und Conditoren
15 Fleischer
4 Gerber
100 Schuhmacher mit 43 Gehülfen und 41 Lehrlingen
2 Kürschner
4 Sattler
2 Buchbinder
2 Bürstenmacher
10 Tuchmacher
17 Weber
11 Schneider
19 Tischler
2 Rade- und Stellmacher
8 Böttcher
3 Glaser
1 Töpfer
13 Schmiede
3 Schlosser
3 Klempner
1 Maler
1 Färber
2 Seifensieder
1 Uhrmacher
2 Seiler.

Hier kann man -wenngleich diese Auflistung nicht repraesentativ fuer
alle schlesischen Orte sein kann- zumindest grob eine Aufteilung auf
die verschiedenen Berufsgruppen sehen.

Viele Grüße

Gregor

Hallo dieter weichert,

zur Mail vom Sun, 21 Jul 2002 16:55:31 -0700:

hast du eine Referenz fuer die Bemerkung , dass Mueller viel
herumzogen?(das Wandern ist des Muellers Lust)??
Warum mehr als andere Handwerksburschen?
Vielleicht nur die Gesellen?

Es handelt sich nicht um wandernde M�ller(-Gesellen) - Ortsver�nderungen
im sp�teren Berufsleben sind typisch f�r M�ller. Dies merkt man selbst
schnell, wenn man M�ller unter seinen Vorfahren erforscht. W�hrend sich
seit dem 12. Jh. in den St�dten die Mitglieder eines Handwerks zu Gilden
und Z�nften zusammenschlossen, war die Organisation bei den M�llern
schwer zu bewerkstelligen, da ihre Zahl in den St�dten gering war. In
Landsberg, der gr��ten Stadt der Neumark, gab es z.B. nur vier M�hlen.
Erst am 20 Okt 1684 machte der gro�e Kurf�rst die M�ller "z�nftig". Das
Zunftprivileg der M�ller erstreckte sich dabei aber auf die M�ller einer
ganzen Provinz. Anfangs waren also die gesamten M�ller einer Provinz
verpflichtet, zum Quartal an einem Ort zusammenzutreffen. Daher standen
die meisten selbst r�umlich weit auseinander wohnenden M�llerfamilien in
irgendwelchen verwandtschaftlichen Beziehungen zueinander.

Neulich las ich (vielleicht bei Volkmar Weiss,
Leipzig), dass Mueller recht hohe Stu"ern zahlten, dass sie wohlhabend
waren.

So ist es wohl. Die M�ller hatten schon eine besondere Stellung: Jedem
von ihnen war ein bestimmter Wirkungskreis, seine Bannmeile,
vorgeschrieben, auf dem er sein Bannrecht aus�bte. Die Bauern waren
verpflichtet, ihr Korn in dieser bestimmten M�hle mahlen zu lassen, und
dieser M�ller konnte sie durch Gewalt, durch Strafverf�gungen der
Obrigkeit und durch die Exekutivgewalt des "Heidereuters", zwingen, ihm
ihr Getreide zu bringen.

als Referenz siehe: Forch, Georg Walter, Die M�ller der Neumark nebst
Grenzgebieten (Fam.gesch. Bl), 1929, 27(11), 345.

Wenn Du mehr wissen m�chtest, solltest Du bei Bernd Thiel
<bernd.thiel@obdg.netsurf.de>, unserem M�hlenforscher, einmal
nachfragen.

Gru�
Gerd Schmerse
Moderator Neumark-L

Hallo,
Ausz�ge aus der Chronik von Leutmannsdorf/Kr. Schweidnitz von Dr.
Radler:

... Au�er den f�r das Dorf lebensnotwendigen Handwerkern wie M�ller,
Schmiede, Stellmacher durften sich keine Gewerbetreibenden in D�rfern
niederlassen; das Recht der Fleischerei und B�ckerei wurde eigens
verliehen und meist der Erbscholtisei zugestanden. Alle anderen
Handwerkserzeugnisse mu�ten die D�rfler in ihrer Weichbildstadt, also
Schweidnitz, einkaufen. Bei der Gr�ndung erhielt die Leutmannsdorfer
Erbscholtisei (Friedrichshof) das Recht des Backens. Der Erbscholze,
der bald ein Ritter war, betrieb die B�ckerei nicht selbst, sondern
vergab sie an einen B�cker. Um 1530 hatte der Scholze sein Backrecht
an Bartel und Hans Schmidchen versetzt; der Schweidnitzer Rat kaufte
es den beiden im Jahre 1533 f�r 18 Mark ab und �bte das Lehnsrecht
aus, bis der Scholze es wieder einl�sen w�rde. Der Rat belehnte mit
der B�ckerei sofort den Ignaz F�rster, der dem Scholzen alle Sonntage
vier Wecken zu zwei Groschen, dem Pfarrer � Mark und den Ratsherren
vier Groschen und ein Viertel Mehl geben sollte. Zu unserer Zeit gab
es acht B�cker am Ort (Hanel, Koppe, Neumann, Hauschke, J�ckel,
Hinderlich, Weberschock, Berger). ...

Als 1808 die Gewerbefreiheit eingef�hrt wurde, lie�en sich auch eine
Reihe Handwerker im Ort nieder. ...

Auf die Lebensumst�nde besonders der M�ller wird nicht weiter
eingegangen.

Viele Gr��e
Monika (Nicolaus)
monika@w-nicolaus.de

Hallo G�nther
ich danke fuer deine bemerkungen wrt. Mueller. Warum wohl der Unterschied
zwischen Wasser- und Windmueller?
Ich habe 3 dokumentierte Wind!mueller, der erste scheinbar wohlhabendster
von 4 , stiftete den Altar der ev.Notkirche "Kripplein Christi" in Fraustadt
(Wschowa) in 1604 oder 1607(verschiedene quellen), die anderen zwei Mitte
1800, die untereinander heirateten.
Den Bach deiner Wassermueller in Zerbau kann ich auf meiner 1:300 K farbigen
karte nicht finden, , und die 1:100 K Karte ist nur schwarz/weiss.
Ob meine Weichert.'s in Schlichtingsheim, 9km ENE von Zerbau, Muehlen
hatten, weiss ich nicht.
gruss,
Dieter w.