Adressbuch von Danzig

Liebe Listenmitglieder,

in dem Buch von Reinhard Wenzel wurden nur die Adressbuecher Danzigs von
1797 und 1888 als Nachdruck veroeffentlicht.

Diese Veroeffentlichung ist insofern von grossem Wert, als er alle noch in
den Bibliotheken und Archiven vorkommenden Adressbuecher mit den Fundstellen
und Signaturen einschliesslich einer genauen Titelaufnahme auf 14 Seiten
zusammengetragen hat. Des weiteren hat er die Geschichte der Danziger
Adressbuecher erlaeutert. Danach sind zum Beispiel die Buecher von 1741-1792
ausschliesslich im Herder-Institut in Marburg zu finden.

In einigen Jahren sind keine Adressbuecher in Danzig erschienen oder es gibt
Verluste.

Fuer Berlin hat der ehemalige Direktor der Berliner Bibliothek alle
Fundstellen fuer Berliner Adressbuecher zusammengetragen und
veroeffentlicht. Er sagte, dass Adressbuecher frueher noch nicht einmal zum
Sammelgebiet von Bibliotheken gehoerten, so dass es auch deshalb Luecken
gibt, obwohl die Buecher damals vorhanden waren.

In der Staatsbibliothek in Berlin gibt es Adressbuecher Danzig fuer 1836,
1839, 1844, 1864/1865, 1870 und folgende mit Luecken bis 1942
(Veroeffentlichung ca. alle 2 Jahre).

1839, 1844 und 1896 kann ich bestellen. Es dauert nur mindestens 1 Woche
oder laenger.

Als Erlaeuterung: Die alten Buecher wurden alle verfilmt und sind nur noch
als Mikrofiche zugaenglich. Nachteil: Eine Verfilmung eines Jahrganges
umfasst ca. 10 Mikrofiche, die jeweils pro Mikrofiche als eine Ausleihe
behandelt werden. Also kann ich bei einer Bestellung im Hoechstfall diese
zwei Jahrgaenge bekommen. Seit 01.07.2004 ist naemlich die Ausleihe auf 20
Ausleihen beschraenkt. Da ich online bestelle, muss ich mit dieser
Einschraenkung leben. Es gibt Sondergenehmigungen, die man muendlich
beantragen kann.

Nachdem ich das in letzter Zeit einmal ausprobierte, habe ich auch den Sinn
dahinter gesehen, der einfach im praktischen Arbeitsablauf der Buchausgabe
zu sehen ist (nur falls es jetzt dazu Kommentare geben sollte ;-). Die
Erlaeuterung dazu wuerde jetzt zu weit fuehren.

Generell zu den Buechern. Versprecht euch davon nicht so viel. Diese koennen
nur ein Anhaltspunkt fuer die Forschung sein. Obwohl vielfach als Vorspann
steht, dass diese aufgrund amtlicher Erhebungen entstanden, wurde nicht
jeder Familienvorstand in die Buecher aufgenommen noch gibt sie die damals
in Danzig lebende Bevoelkerung wider.

Ebenso verhaelt es sich mit dem Einwohnermelderegister im Archiv in Danzig.
Es fand offensichtlich zu keinem Zeitpunkt dafuer eine generelle Aufnahme
der Bevoelkerung statt. Es kann sein, dass eine Karteikarte nur angelegt
wurde, wenn die Leute in eine andere Wohnung zogen. Dazu muss man sich
wahrscheinlich mal die damaligen entsprechenden Polizeiverordnungen ansehen,
um die Grundlage zu finden. Irgendwo hatte ich das auch schon einmal.

Ich kann meine Familie im Kirchenbuch mindestens 200 Jahre in Danzig
verfolgen, nur tauchen sie nicht oder kaum in den Adressbuechern auf, da sie
einfache Leute waren. Direkte Vorfahren habe ich auch nicht im
Einwohnermelderegister gefunden, sondern nur wenn Namenstraeger umgezogen
sind und sich unter einer neuen Adresse anmelden mussten.

Lieber Frank und lieber Jan, fuer Anfragen meldet euch bitte direkt an meine
Adresse carenad(at)gmx.de –

Schoenen Abend noch von Carmen